Rezeption der Antike im semantischen Netz: Buch, Bild und Objekt digital
Zusammenfassung der Projektergebnisse
Mit den insgesamt von den Projektpartnern aktuell digitalisiert und über eine gemeinsame Zugriffsplattform in Propylaeum online bereitgestellten 5.975 Bänden konnte das ursprüngliche Projektziel, nämlich die Erschließung und webbasierte Bereitstellung eines wesentlichen Teiles jener Drucke, die zwischen 1500 und 1900 in der Auseinandersetzung mit den Grabungen und Funden der antiken Kulturen im Mittelmeergebiet erschienen sind, vollständig erreicht werden. Ein großer Teil der Werke steht durch OCR-Bearbeitung als Volltext zur Verfügung. Gemeinsame Browsingeinstiege nach Autoren, Themen und Orten sowie die Visualisierung über GoogleMaps ermöglichen dem Nutzer bequeme und übergreifende Zugriffsmöglichkeiten. Die an den Abteilungen Rom und Istanbul des DAI digitalisierten und in iDAI.Objects/Arachne frei und weltweit zur Verfügung gestellten 2.673 Bände – zusammen mit den am Archäologischen Institut Köln digitalisierten Büchern sind es sogar 2.759 Bände – bilden einen wesentlichen Teil der Forschungsgeschichte der Altertumswissenschaften und speziell der Archäologie ab und erleichtern Forschungen zu diesem Themenbereich ganz erheblich. Unter ihnen befinden sich zahlreiche Hauptwerke der antiquarischen Wissenschaft, die sich seit der Renaissance mit den Hinterlassenschaft und dem Erbe der antiken Welt auseinandergesetzt haben, ebenso wie schwer auffindbare Spezialpublikationen, die bislang kaum zugänglich waren. Über die reine Materialbereitstellung hinaus können diese Publikationen in iDAI.Objects/Arachne nun praktisch grenzenlos mit der Objektwelt der Antike verknüpft werden. Gedruckte Publikationen, Fotografien, Daten aus Grabungs- und Forschungsprojekten und Archivinformationen werden so vernetzt und erlauben innovative Recherchezugänge. Auch in Heidelberg konnte das Projekt im geplanten Umfang und sogar darüber hinaus realisiert werden. Insgesamt stehen am Projektende 2.261 mit Projektmitteln bearbeitete Monographien und Zeitschriftenbände sowie weitere 955 Bände in Eigenleistung erstellten online zur Verfügung. Die Implementierung von semantischen Objektverknüpfungen im Heidelberger DWork-System sowie die Entwicklung eines Annotationsmoduls sind erste Schritte hin zu einer virtuellen Forschungsumgebung, in der die Projektergebnisse von der Fachcommunity weitergenutzt werden können. Als Teilaspekt des Projektes wurde die Gemmensammlung des Barons Philipp von Stosch digital zugänglich gemacht. Sie gilt als eine der größten und geschlossensten Materialkomplexe ihrer Art. J.J. Winckelmann schrieb nach Stoschs Tod den Katalog zu dieser Sammlung, dessen Gliederung und Einteilung auch heute noch Vorbild für andere Daktyliotheken sind. Innerhalb des Projekts wurden der Katalog und der OCR Text in die Datenbank ARACHNE integriert. Mittels Konkordanzlisten konnten die zugehörigen Objekt- und Abdruckdatensätze angelegt und mit den einzelnen Buchseiten verknüpft werden. Zusätzlich konnten die Fotos der Abdrücke aus dem Winckelmann Museum Stendal eingelesen werden, so dass ein sehr komplexes und dichtes Informationsnetz zu diesem Komplex entstanden ist. Alle Projektergebnisse finden sich http://www.propylaeum.de/klassischeunter archaeologie/themenportale/rezeptionderantike.html.
Projektbezogene Publikationen (Auswahl)
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Kontextualisierung der Gemmensammlung des Barons Philipp von Stosch, KuBA 1, 2011, 187-188
M. Remmy
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Rezeption der Antike im Semantischen Netz, KuBA 1, 2011, 182–183
Rieger – H. Rose – J. Rychert – St. Steidle
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Rezeption der Antike im Semantischen Netz II, KuBA 2, 2012, 267–270
L. Berger – F. Kähler – M. Röhl – H. Rose – U. Stockinger
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Rezeption der Antike im Semantischen Netz III - Ergebnisse und Perspektiven, KuBA 3, 2013, 275–279
H. Rose – M. Röhl – L. Berger
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Medium Stichwerke. Der Kupferstich in den archäologischen Wissenschaften, in: P. Scheding – M. Remmy (Hrsg.), Antike Plastik 5.0:// 50 Jahre Forschungsarchiv für Antike Plastik in Köln. Ausstellungskatalog Bonn (Berlin 2014), 182– 190
L. Berger – M. Röhl – H. Rose