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Methode zur motorintegrierten Dämpfung von Spindelschwingungen bei Werkzeugmaschinen

Fachliche Zuordnung Spanende und abtragende Fertigungstechnik
Förderung Förderung von 2009 bis 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 112455566
 
Erstellungsjahr 2021

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Im Rahmen des durchgeführten Projekts wurden ein Funktionsmuster einer aktiv gedämpften Frässpindel aufgebaut und die Grenzen des gewählten neuartigen Ansatzes zur Erhöhung der Prozessstabilität aufgezeigt. Zunächst wurden Methoden zur automatischen Parametrierung des Regelkreises des aktiven Dämpfungssystems anhand eines bereits umgesetzten Spindel-Funktionsmusters erforscht. Hierfür wurde eine Methode erarbeitet, in der durch die Anregung mit dem integrierten Aktorsystem die Spindelwelle zu Schwingungen angeregt wird. Anhand der Auswertung des Übertragungsverhaitens von Aktorkraft zu Spindel-Auslenkung des Schwingungsbauchs konnte mittels eines Black-Box-Modells das strukturdynamische Verhalten der Spindelwelle als echtzeitfähiges Zustandsraummodell modelliert werden. Es zeigte sich jedoch, dass aufgrund der Aktordynamik und der resultierenden Phasenverschiebung zwischen Soll- und Istkraft eine modellbasierte Kraftregelung nicht realisierbar ist. Es konnte jedoch anhand eines Störkraftbeobachters gezeigt werden, dass prinzipiell eine Substitution der Kraftmessplattform durch einen Störgrößenbeobachter zur Vorhersage des Schwingungsverhaltens realisierbar ist. Als wesentlicher Aspekt des Projekts erfolgte die Erarbeitung von Auslegungsmethoden hinsichtlich des zweiten Funktionsmusters (Bauform b), basierend auf einem in der Statornut integrierten Aktorsystem. Durch die Dimensionierung einer Induktions- sowie einer permanenterregten Synchronmaschine mit Aktorwicklung konnte der Einfluss der zusätzlichen Wicklung auf das Systemverhaiten der beiden Maschinen untersucht werden. Aufgrund der geringeren Erwärmung des Läufers und einer höheren verbleibenden Bemessungsleistung bei der PSM wurde die PSM für die prototypische Realisierung ausgewählt. Abschließend erfolgte die Erarbeitung von Methoden zur Schwingungsdämpfung des neuen Funktionsmusters. Hierfür wurde zunächst das strukturdynamische Verhalten der Spindelwelle des neuen Konzepts ermittelt und ein modales Modell abgeleitet. Es konnte gezeigt werden, dass aufgrund des nichtlinearen, von Rotorwinkel und -drehzahl abhängigen Aktorverhaltens, keine gezielte Aktorregelung in eine entsprechende Wirkrichtung realisierbar ist. Anhand einer externen harmonischen Anregung konnte jedoch gezeigt werden, dass das strukturdynamische Verhalten durch direkte Geschwindigkeitsrückführung mit Störgrößenbeobachter beeinflusst wird. Durch Untersuchungen der Spindel im Zerspanprozess konnte gezeigt werden, dass der Zerspanprozess durch ein Aktorsegment in bestimmten Arbeitspunkten stabilisiert werden kann, dass jedoch der Einsatz aller Aktoren aufgrund von nichtlinearen Querkräften zu Instabilitäten führt. Anhand des ermittelten Leistungszuwachses des Motors der Bauform b ggü. der Bauform a konnte insgesamt das Potenzial der Bauform b aufgezeigt werden.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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