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Der Salon von Nadine Helbig in Rom (1866-1922): Musikalische Visionen der "Ewigen Stadt"

Fachliche Zuordnung Musikwissenschaften
Förderung Förderung von 2009 bis 2012
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 120114937
 
Im Musikleben der »Ewigen Stadt« Rom, Sitz des Papstes mit einer bis vor die Antike zurückreichenden Geschichte, setzten sich Neuerungen vergleichsweise langsam durch. Neben der dominierenden Kirchen- und Theatermusik begann sich ein öffentliches Konzertleben hier erst ab den 1870er Jahren zu etablieren. Musiksalons kamen in Rom daher eine umso bedeutendere Funktion in der Förderung und Verbreitung weltlicher Instrumentalmusik zu. Einer davon war der Salon, den Nadine Helbig zwischen 1866 und 1922 an historisch herausragenden Standorten der Stadt führte. Er ist in einer regionalen Einzelfallstudie zu rekonstruieren, um die Wirkung der europäischen Institution des Musiksalons in den sich modernisierenden Kulturstädten des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts weiter zu differenzieren.Helbig war als russisch gebürtige Prinzessin Schahovskaja französisch-deutscher Prägung mit pianistischer Ausbildung (v. a. bei Clara Schumann) prädestiniert für das supranationale Salonwesen. Im Netzwerk mit dem Salon der Königlich Preußischen Gesandtschaft, bzw. der Gesandtschaft des Deutschen Reiches, und dem Wirkungskreis um Franz Liszt ist ihr Salon auf Beziehungen zum Konzertleben Roms zu untersuchen. Dabei ist Helbigs kunstreligiöse Haltung vom mondänen Prototyp des Musiksalons zu unterscheiden und als typisch deutsch-römisch einzuordnen: Unter deutschen, kulturgeschichtlichen Einflüssen mischte sich eine Neigung zur Frömmigkeit mit idealisierenden Visionen auf historische Kunst. Daher ist am Fallbeispiel dieses Salons der für das Rom der Zeit spezifische „Renaissancismus“ als ein Grund für die retardierte Modernisierung des Musiklebens der Stadt zu prüfen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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