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Die heterodox-islamischen Qalandari-Derwische im Spannungsfeld zwischen Christentum und Islam in Südosteuropa (13.-16. Jahrhundert)
Antragstellerin
Professorin Dr. Birgitt Hoffmann
Fachliche Zuordnung
Islamwissenschaft, Arabistik, Semitistik
Förderung
Förderung von 2009 bis 2013
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 124415493
Hagiographische Quellen des 13. bis 16. Jahrhunderts aus dem Milieu der heterodoxen und synkretistischen Qalandariyya-Derwische in Südosteuropa, die nachhaltig an der Islamisierung des Balkanraumes vor und während der osmanischen Herrschaft beteiligt waren, bilden die Grundlage des Projekts. Das umfangreiche Quellenmaterial, das in edierter und unedierter Form vorliegt, soll anhand eines mentalitätsgeschichtlichen Ansatzes auf Selbstverortung, Weltwahrnehmung und –deutung dieser missionarischen Derwische im Prozess der Etablierung islamischer Herrschaft im Südosten Europas, untersucht werden. Im Mittelpunkt stehen die Aussagen der narrativen Texte der Qalandaris über sich selbst und über die anderen Akteure in ihrer Lebenswelt: ihre reziproken Beziehungen zur autochthonen christlichen Bevölkerung und zur osmanischen Herrschaft und ihr Verhältnis zum islamischen Establishment. Zentral ist hierbei die Frage, wie und wo die autochthone christliche Bevölkerung des Balkans in den Identitäts- und Alteritätkonstruktionen dieser Derwischgruppen verortet wird.
DFG-Verfahren
Schwerpunktprogramme