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Epistemische Verarbeitung multipler wissenschaftlicher Texte im Internet

Fachliche Zuordnung Entwicklungspsychologie und Pädagogische Psychologie
Förderung Förderung von 2009 bis 2016
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 125193278
 
Wenn Schüler/innen, Studierende oder interessierte Laien sich im Internet über ein wissenschaftliches Thema informieren möchten, lesen sie in der Regel mehrere heterogene Texte, die aus verschiedenen Quellen stammen und unterschiedlichen Qualitätsstandards genügen (z.B. Wikipedia, Online-Medien, Fachzeitschriften, Homepages von Wissenschaftlern/innen, Wissenschaftsblogs). Nicht selten enthalten diese Texte konfligierende Informationen, etwa wenn Texte gegensätzliche Positionen in einer wissenschaftlichen Kontroverse vertreten. Unser Projekt beschäftigt sich damit, wie solche konfligierenden Informationen verstanden werden und wie die Wissensrepräsentationen strukturiert sind, die dabei entstehen. In der ersten Förderperiode unseres Projekts haben wir ein Prozessmodell entwickelt, das mit einer assimilativen und elaborativen epistemischen Verarbeitung zwei grundlegende Modi der Verarbeitung konfligierender Informationen in multiplen Texten unterscheidet. Das Modell erlaubt präzise Vorhersagen zur Auswirkung situativer und lernerseitiger Merkmale auf das informelle Lernen mit konfligierenden Informationen aus multiplen Texten, die in mehreren Experimenten überprüft wurden. Während die assimilative Verarbeitung zu einer einseitig verzerrten mentalen Repräsentation führt, hat eine elaborative Verarbeitung eine abgewogene und reichhaltige Repräsentation kontroverser Sachverhalte zur Folge. In der zweiten Förderperiode sollen nun die kognitiven Prozesse, die der assimilativen und elaborativen Verarbeitung zu Grunde liegen, genauer untersucht werden. Dazu sind vier aufeinander aufbauende Experimente mit Studierenden und Schülern/innen als Versuchsteilnehmer/ innen vorgesehen. In diesen Experimenten werden neben Blickbewegungsanalysen auch Trainings eingesetzt, mit denen die Wirksamkeit von Elementen einer konstruktiven (elaborativen) Verarbeitung überprüft wird.
DFG-Verfahren Schwerpunktprogramme
 
 

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