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Rationalisierung der Krankenpflege in Westdeutschland und den USA, 1945 bis Anfang der 1970er Jahre. Eine Vergleichs- und Transfergeschichte

Fachliche Zuordnung Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung Förderung von 2009 bis 2014
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 126975222
 
Die Frage, wie die Pflege alter, kranker und hilfsbedürftiger Menschen gestaltet werden kann, ist angesichts des demografischen Wandels derzeit Gegenstand intensiver politischer Kontroversen. Das Forschungsprojekt greift diese Debatten auf und verfolgt sie in historischer und transnationaler Perspektive in Westdeutschland und den USA nach 1945. Im Mittelpunkt stehen zwei unterschiedliche Pflegetraditionen: das christliche und das zweckrationell-instrumentelle Pflegemodell. Während das Leitbild des christlichen „Liebesdienstes“ die westdeutsche Pflegegeschichte noch bis in die 1960er Jahre prägte, setzten sich in den USA schon seit Ende des 19. Jahrhunderts Vorstellungen zweckrational organisierter Krankenversorgung durch. Nach 1945 nahmen die USA international eine Vorreiterrolle bei der Akademisierung der Pflege ein, während Westdeutschland bis heute als pflegewissenschaftliches Entwicklungsland gilt.Diese, an dem US-amerikanischen Modell orientierte Fortschrittsperspektive wird in dem Forschungsprojekt kritisch überprüft. Mit diesem Ziel werden die verschiedenartigen Pflegekonzepte in ihren nationalen Kontexten verortet und nach ihrem sozialen Sinn befragt. Die Studie konzentriert sich auf die Diakonissenmutterhäuser und die Vorreiterinnen einer Akademisierung der Pflege jeweils in den USA und Westdeutschland. Untersucht werden die biografischen Hintergründe, das pflegerische Selbstverständnis, die Motivationen, Ziele und Erfahrungen der verschiedenen Schwesterngruppen im Prozess der Verwissenschaftlichung, Ökonomisierung und Technisierung der Krankenpflege nach 1945.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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