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Mehrheit oder Minderheit? Identitätskonstruktionen im sprachpolitischen und -rechtlichen Diskurs russisch-türksprachiger Sprachgemeinschaften

Fachliche Zuordnung Öffentliches Recht
Europäische und Amerikanische Literatur- und Kulturwissenschaften
Islamwissenschaft, Arabistik, Semitistik
Förderung Förderung von 2009 bis 2015
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 129883465
 
Im Fokus des interdisziplinären slavistisch-turkologischen Projekts stehen zwei Regionen mit einer türksprachigen Titularnation und einem vergleichsweise hohen russischen Bevölkerungsanteil sowie kulturell-religiösen Unterschieden zwischen den Ethnien: die Republik Tatarstan, ein autonomes Subjekt der Russischen Föderation, und die souveräne Republik Kasachstan. Die beiden Republiken zeigen heute eine Diskrepanz zwischen der Sprachgesetzgebung sowie der gesellschaftlich-sprachlichen Realität: Die intensive Sprachenpolitik mit uneingeschränkter Förderung der Titularsprachen, die in den Bereichen Sprachstatus, Sprachprestige und Spracherwerb verfolgt wird, lässt sich nicht immer erfolgreich umsetzen, so dass das Verhältnis von Mehrheit und Minderheit mit Blick auf Sprachdominanz und –prestige auf den Kopf gestellt scheint. Das Projekt widmet sich diesem Spannungsfeld, indem der Blick auf die im sprachpolitischen Diskurs ablesbaren Prozesse der Konstruktion von nationalen und ethnischen Identitäten während der immer noch andauernden Konsolidierungsphase in den beiden russisch-türksprachigen Sprachgemeinschaftgen gerichtet wird. Dabei besitzt Sprache als Merkmal der ethnischen und nationalen Identität in beiden Regionen sehr starkes Gewicht. Grundlage des Projektes ist eine breite empirische Untersuchung, die auf der direkten Erhebungsmethode strukturierter Interviews mit gesellschaftlichen Akteuren und auf der Analyse eines umfangreichen Textkorpus aus sprachpolitischen Dokumenten sowie Sprache und Sprachenpolitik thematisierenden Texten aus den Medien basiert. In der ersten Projektphase konnten bereits weite Teile des Korpus erschlossen und untersucht werden; die komplette Erschließung des Korpus und eine präzise Analyse aus slavistischem und turkologischem Blickwinkel soll im Rahmen des hier beantragten dritten Projetjahres erfolgen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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