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SPP 1491:  Precision experiments in particle- and astrophysics with cold and ultracold neutrons

Fachliche Zuordnung Physik
Förderung Förderung von 2010 bis 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 130699104
 
Das Schwerpunktprogramm hat zum Ziel, mithilfe von Experimenten mit langsamen und ultrakalten Neutronen einige fundamentale Fragen in der modernen Teilchen- und Astrophysik zu beantworten. Zu diesen gehören das Verständnis der Naturkräfte und der damit verbundenen Symmetrien sowie Untersuchungen zur Gravitationskraft bei sehr kleinen Abständen.
Neue wissenschaftliche Einrichtungen und technologische Entwicklungen der jüngsten Zeit erlauben neue präzise Messungen, die bisherigen Untersuchungen in ihrer Präzision um ein bis zwei Größenordnungen überlegen sein werden. Dazu gehören neue Quellen für ultrakalte Neutronen und die Möglichkeit, an kalten Neutronenstrahlen neue Quellen für Zerfallsprodukte des Neutrons mit bisher unerreichter Quellstärke zu errichten. Der hiermit ermöglichte experimentelle Zugang ist entweder komplementär zu Experimenten an Hochenergiebeschleunigern wie dem LHC oder sogar einzigartig.
Das Forschungsprogramm ist auf vier Bereiche fokussiert, welche in direktem Zusammenhang mit Teilchen-/astrophysikalischen Fragestellungen stehen: Forschungsgebiet A: Verletzung der CP-Symmetrie und Teilchenphysik im frühen Universum (Suche nach einem elektrischen Dipolmoment des Neutrons); Forschungsgebiet B: Struktur und Natur der schwachen Wechselwirkung und mögliche Erweiterungen des Standardmodells der Teilchenphysik (Präzisionsexperimente zum Neutronenzerfall); Forschungsgebiet C: Beziehung zwischen Gravitation und Quantenphysik (Experimente zu quantisierten Zuständen im Gravitationsfeld); Forschungsgebiet D: Ladungsquantisierung und die Neutralität des Neutrons (Präzisionsbestimmung der Neutronenladung).
Neue und leistungsstarke Quellen für ultrakalte Neutronen (Neutronen mit Geschwindigkeiten kleiner als 5 m/s - sogenannte UCN) werden derzeit an verschiedenen Standorten aufgebaut. Neutronen mit diesen Geschwindigkeiten sind speicherbar und ermöglichen lange Beobachtungszeiten. Diese werden es erlauben, Untersuchungen zu hochpräzisen Experimenten über Gravitation und einem möglichen elektrischen Dipolmoment des Neutrons durchzuführen. Auf der anderen Seite erlaubt die detaillierte Untersuchung zum Neutronenzerfall, nach bisher eventuell nicht berücksichtigten Beiträgen neuer Kräfte in der schwachen Wechselwirkung zu suchen und die Erhaltung bekannter Symmetrien noch genauer zu untersuchen.
Diese Symmetrien (z.B. Zeitumkehr) sind u.a. verbunden mit der Materie-Antimaterie-Asymmetrie im Universum und theoretisch mit Prozessen bei sehr hohen Massenskalen. Auf der anderen Seite erlaubt der Test von Newtons Gravitationsgesetz hinunter zu sehr kleinen Abständen, nach neuen Extradimensionen im Mikrometerbereich zu suchen und eventuell neue Eichbosonen in ihnen aufzuspüren.
DFG-Verfahren Schwerpunktprogramme
Internationaler Bezug Frankreich, Österreich, Schweiz

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