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Gewaltgemeinschaft, Krieg und politische Herrschaft. Ein Vergleich von Gewaltgemeinschaften und Häuptlingtum der Nama-Oorlam und Herero
Antragstellerin
Dr. Christine Hardung, seit 9/2013
Fachliche Zuordnung
Soziologische Theorie
Förderung
Förderung von 2009 bis 2016
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 71062747
Das südliche Afrika seit dem ausgehenden 18. Jahrhundert bis zur einigermaßen sicheren Etablierung der europäischen Kolonialstaaten im ersten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts war ein Raum der „frontier“ und Gewaltgemeinschaften. Zu den Gewaltgemeinschaften gehörten die Oorlam- Gruppen. Seit dem frühen 19. Jahrhundert trugen sie kriegerische Konflikte mit den Herero und Nama nördlich des Oranje aus, um schließlich unter Jonker Afrikaner die Nama- und Herero-Gruppen im zentralen und nördlichen Namibia zu unterwerfen und bei beiden Veränderungen unterschiedlichen Charakters und unterschiedlicher Intensität herbeizuführen. Ziel des Forschungsprojektes ist es, am Beispiel der Nama-Oorlam und Herero der vorkolonialen Zeit bis zu den Kriegen mit den deutschen Kolonialtruppen ein historisch-empirisch relevantes und präzises Konzept der Gewaltgemeinschaft zu entwickeln, die Entstehungszusammenhänge, Konstitutions- und Institutionalisierungsprozesse von Gewaltgemeinschaften zu untersuchen, zur Typologie vorkolonialer Formen politischer Herrschaft beizutragen, indem das Konzept der Gewaltgemeinschaft gegenüber konkurrierenden Konzepten bzw. Begriffen von Grenzkriegertum, Kriegsherrentum, Gewehrgesellschaften präzisiert wird, und im Vergleich mit den Viehhalter- Häuptlingsgesellschaften der Herero die Zusammenhänge zwischen den Formen der Kriegführung von Gewaltgemeinschaften mit ihren Formen der Vergemeinschaftung zu bestimmen.
DFG-Verfahren
Forschungsgruppen
Teilprojekt zu
FOR 1101:
Gewaltgemeinschaften
Ehemaliger Antragsteller
Professor Dr. Trutz von Trotha, bis 9/2013 (†)