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Jüdische Räume: Historische und symbolische Landschaften in Berlin und Budapest
Antragsteller
Professor Dr. Wolfgang Kaschuba
Fachliche Zuordnung
Ethnologie und Europäische Ethnologie
Förderung
Förderung von 2010 bis 2013
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 133859126
Seit der Wende 1989 wurden die ehemaligen Jüdischen Viertel europäischer Städte zu zentralen Inszenierungsräumen urbaner Geschichte und Kultur in Mittelosteuropa. Offenbar bilden sie ein ganz besonderes symbolisches Kapital im Kampf um mediale wie touristische Aufmerksamkeit. Zu „ehemaligen” Stadtteilen wurden sie, da durch die Ermordung und Vertreibung ihrer jüdischen Bewohner vielfach nur die architektonischen und memorativen Überreste erhalten geblieben sind, die nun ihren „jüdischen Charakter” bezeugen. Dieser im physischen und historischen Sinne Jüdische Raum, das ehemalige Jüdische Viertel mit seinen symbolischen Gebäuden wie Synagogen oder Badehäusern, wird gegenwärtig mit neuen kulturellen Inhalten und Bedeutungen gefüllt. Größere jüdische Gemeinden, die diese (Re-)Konstruktion aktiv mitgestalten, gibt es in Mitteleuropa nur in Berlin und in Budapest. Daher bietet sich eine komparative Studie dieser beiden Städte an, um die Strategien, Formen und Akteure dieses Konstruktionsprozesses zu identifizieren. Das beantragte Projekt soll diese Jüdischen Räume in Berlin in stadtethnologischer Perspektive untersuchen und in enger Kooperation mit dem bereits bewilligten Budapester Schwesternprojekt „Jüdisch-kultureller Raum und jüdisches Viertel – Konstruktionen im physischen Raum in Budapest und in Berlin“ übergreifende europäische Entwicklungen und urbane Praktiken herausarbeiten.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Internationaler Bezug
Ungarn
Beteiligte Person
Privatdozent Andras A. Gergely