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Assimilations- und Kontrasteffekte in der sozialen Urteilsbildung: Das Inklusions-Exklusionsmodell als allgemeines Urteilsmodell zur Vorhersage der Richtung und der Größe von Kontexteffekten

Fachliche Zuordnung Sozialpsychologie und Arbeits- und Organisationspsychologie
Förderung Förderung in 2009
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 136888925
 
Im Jahre 1992 haben wir (Schwarz & Bless, 1992a) erstmals das Inklusions-Exklusionsmodell als ein allgemeines Urteilsmodell vorgestellt, welches die Bedingungen des Auftretens von Assimilations- und Kontrasteffekten in der Urteilsbildung spezifiziert. Das Modell schreibt (a) der Verfügbarkeit von Information und (b) deren Kategorislerung eine zentrale Rolle zu. Es erlaubt die Vorhersage des Auftretens, der Richtung, der Größe und der Generalisierung von Kontexteffekten. In den Folgejahren haben wir in zahlreichen Studien modellspezifische Vorhersagen überprüft und die Grundüberlegungen auf verschiedene Inhaltsbereiche angewendet. Das Modell hat sich empirisch gut bestätigt und wird in der Fachliteratur häufig zitiert. Aufgrund des großen Einflusses des Modells liegt aktuell eine konkrete Einladung zu einem Beitrag in der renommierten Reihe „Advances in Experimental Social Psychology" (vom Herausgeber, Prof. Mark Zanna) vor. Mit dem vorliegenden Projektantrag bitte ich um Unterstützung bei der Erstellung dieses Beitrages. Im Mittelpunkt des Vorhabens steht dabei das Ziel der Weiterentwicklung des theoretischen Rahmens des Modells. Zur Erreichung dieses Ziels sind verschiedene Zwischenschritte erforderlich, u.a. (a) eine systematische Aufarbeitung und Bewertung der relevanten empirischen Studien (sowohl der eigenen, insbesondere aber auch Studien mit einem unterschiedlichen theoretischen Hintergrund), (b) ein systematischer Vergleich des Modells mit alternativen Modellen auf einer konzeptuellen Ebene und (c) eine Identifikation von offenen Fragen und Forschungslücken. Ansatzpunkte für die angestrebte Weiterentwicklung bestehen in derzeit offenen Fragen wie z.B. dem möglichen Einbezug nicht-deklarativen Wissens, der Gleichzeitigkeit von Assimilation und Kontrast, der Klärung des kognitiven Aufwandes der mit den Kategorisierungsprozessen einher geht, der Kombination bisheriger Überlegungen mit anderen Korrekturprozessen und der Rolle motivationaler Einflüsse. Zur Unterstützung des Vorhabens werden ausschließlich die Kosten für einen Vertreter des Antragstellers beantragt.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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