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SFB 685:  Immuntherapie: Von den molekularen Grundlagen zur klinischen Anwendung

Fachliche Zuordnung Medizin
Biologie
Förderung Förderung von 2005 bis 2017
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 13799719
 
Erstellungsjahr 2017

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Als der SFB 685 im Jahr 2004 anfing, galt die Krebsimmuntherapie weithin als ein exotisches Arbeitsgebiet, von dem nicht erwartet wurde, dass es zu etwas nützlichem in der Krebstherapie führen könne. Die Gruppe der Wissenschaftler, die sich damals zu einem SFB auf diesem Gebiet zusammengefunden haben, gehörte zu einer Minderheit, die Paul Ehrlichs Hypothese folgte, die besagt, dass das Immunsystem gegen Krebs vorgehen kann. Jetzt, im Jahr 2017, ist die Krebsimmuntherapie aufgrund des Erfolgs der Checkpoint-Inhibition ein bedeutender Bereich in der Tumortherapie geworden, der schnell anwächst und für die Standardtherapie verschiedenster Krebsarten an Bedeutung gewinnt. Der SFB 685 hat diese Revolution in der Immuntherapie nicht eingeleitet, aber wir sind stolz darauf, einen wesentlichen Beitrag zu seinen wissenschaftlichen Grundlagen geleistet und den Boden für neue immunologische Therapieansätze bereitet zu haben, die spezifischer sind und auch Patienten helfen könnten, die nicht auf die Checkpoint-Inhibition reagieren. Dies sind immer noch die meisten Krebspatienten. Die programmatische Idee des SFB 685 war die Translation der molekularen Grundlagenforschung in die klinische Anwendung. Dieser Weg wurde kontinuierlich verfolgt und mehrere klinische Studien konnten bereits durchgeführt werden beziehungsweise laufen noch zum Zeitpunkt unseres SFB-Endes. Diese klinischen Studien wurden von SFB-Mitgliedern durchgeführt und das im SFB generierte Wissen war für diese Studien eine notwendige Grundlage, wohingegen die Finanzierung der Studien nicht über SFB- Mittel erfolgte. Einige der Studien wurden von Spin-offs der Universität durchgeführt, andere auf akademischer Ebene, darunter Peptid- und mRNA-Impfungen, Antikörpertherapien und der adoptive Zelltransfer. Basierend auf den bisherigen Erfahrungen und mit dem Anspruch effizienter zu werden, werden derzeit neue Phase-I / II-Studien für 2018/2019 vorbereitet. Auf der Grundlagenseite war der SFB in mehreren Bereichen erfolgreich: HLA-Ligandomik, Seneszenz, Entzündung, angeborene Immunität, Immuninformatik, rekombinante Antikörper, Immunimaging, RNAi- Screening, Immunmonitoring, Signaltransduktion und antimikrobieller Immunität. Die Aktivitäten des SFB 685 führten zu wichtigen grundlegenden neuen Strukturen am Standort. Die Teilnahme Tübingens als eines von acht Mitgliedern des Deutschen Konsortiums für Translationale Krebsforschung (DKTK) wäre ohne diesen SFB nicht möglich gewesen. Tübingen leitet das DKTK-Programm Krebsimmuntherapie. Während der Laufzeit des SFB wurde eine weitere Firmenausgründung, Synimmune, von SFB-Mitgliedern initiiert, die derzeit eine klinische Phase-I-Studie mit einem funktionsverbesserten FLT3-Antikörper bei AML-Patienten durchführt. Ein neuer Kinase-Inhibitor, Skepinone, ist in Vorbereitung für eine erste klinische Studie bei Hepatitiszellkarzinom. Zwei neue SFB-Initiativen werden von ehemaligen Mitgliedern des SFB 685 aktiv vorbereitet: "Schlafender Krebs" (Leitung: Martin Röcken) und "Multimodale in vivo Bildgebung" (Leitung: Bernd Pichler). Zwei Exzellenzcluster zur Vorbereitung auf die Runde 2018 werden von ehemaligen SFB 685-Mitgliedern geleitet: iFIT (Image-Guided and Functionally-Instructed Tumor Therapies) von Lars Zender und CMFI(Controlling Microbes to Fight Infections) von Andreas Peschel.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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