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Mediale Repräsentation von Kirche und Religion nach 1945.

Fachliche Zuordnung Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung Förderung von 2005 bis 2009
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 13738635
 
Das beantragte Projekt analysiert in seiner ersten Phase, welche öffentlichen Darstellungen, Deutungen und Wahrnehmungen von Kirche und Religion sich zwischen 1945 und 1980 über die Massenmedien ausbildeten. Da die Medien seit den 1950er Jahren im hohen Maße die öffentlichen Vorstellungen von Kirche und Religion prägten, fragt das Projekt zugleich in kultur- und kirchengeschichtlicher Perspektive, welche Folgen dies für die Transformation der Religion hatte. Über die Medien hinaus werden in einer zweiten Phase die Reaktionsweisen der beiden christlichen Kirchen auf diese Herausforderungen und damit sowohl ihre direkte kirchliche Öffentlichkeitsarbeit als auch die Folgen für das kirchliche Selbstverständnis untersucht. Die Erforschung dieses öffentlichen Aushandlungsprozesses erfolgt in der ersten Phase in zwei eng miteinander verbundenen Teilprojekten. Ein Teilprojekt analysiert die Entwicklung der visuellen Repräsentationen von Kirche und Religion nach 1945, da sowohl kollektive als auch individuelle Vorstellungen vornehmlich über Bilder geprägt werden. Anknüpfend an neue kulturgeschichtliche Forschungsansätze, werden öffentliche Bilder in Zeitungen/Zeitschriften, Spielfilmen und Fernsehberichten daraufhin ausgewertet, welche ikonographischen Strukturen und Narrative sie über Religion und Kirche zwischen 1945 und 1980 entwickelten. Neben der Veränderung von Darstellungen werden zugleich Verschiebungen der Gebrauchsweisen und Deutungen ermittelt. Das zweite Teilprojekt untersucht anhand von publizistischen Debatten die Repräsentation von Kirche und Religiosität auf der textlichen Ebene. Dabei wird ermittelt, welche Begriffe, Deutungen und Semantiken von Kirche und Religion durch publizistische Konflikte ausgehandelt wurden. Beide Teilprojekte analysieren die Diskursmuster vor allem in fünf Bereichen: Die mediale Wahrnehmung des Verhältnisses von Politik und Kirche, auch mit Blick auf den Nationalsozialismus; die Kritik an kirchlichen Dogmen; die Darstellung der Kirchen als Institutionen; die Diskussion über den Konfessionalismus; und die Auseinandersetzung über die moralischen Positionen der Kirche in Fragen der Lebensführung. In der zweiten Phase wird untersucht, mit welchen medienpolitischen Strategien und Äußerungen die Kirchen auf diese Herausforderungen reagierten. Dabei werden die Intentionen, Praktiken und Ergebnisse der kirchlichen Medienarbeit anhand archivalischer und publizistischer Quellen analysiert.
DFG-Verfahren Forschungsgruppen
 
 

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