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FOR 621:  Transformation der Religion in der Moderne. Religion und Gesellschaft in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.

Fachliche Zuordnung Geisteswissenschaften
Förderung Förderung von 2005 bis 2015
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 13738635
 
Das Verhältnis der europäischen Gesellschaften zum Phänomen der Religion ist gegenwärtig höchst ambivalent. Einerseits gehört es seit dem 18. Jahrhundert zum öffentlichen Bewusstsein, einen Bedeutungsverlust von Religion in der Moderne zu konstatieren. Andererseits ist in den letzten Jahrzehnten eine gegenläufige Wahrnehmung entstanden, wonach diese Prognosen nur einen Teil des diskutierten Phänomens erfassen und Religion in unterschiedlichster Gestalt eine unerwartete Vitalität aufweist, die mit Neugier oder Besorgnis zur Kenntnis genommen wird.
Im Mittelpunkt unserer Forschungen stehen die gesellschaftsgeschichtlichen Hintergründe des Wandels der öffentlichen Wahrnehmung von Religion. Wir analysieren, wie sich die christlichen Großkirchen als religiöse Organisationsformen und Religiosität als Modus individuellen und kollektiven Verhaltens in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts verändert haben.
Die Forschergruppe geht von der Annahme aus, dass die sehr weit reichenden Veränderungen der Religiosität auf das Engste mit dem Wandel verflochten sind, welcher die Identitätsbildung der Menschen in industrialisierten Gesellschaften im 20. Jahrhundert überhaupt betrifft. Vor dem Hintergrund der aktuellen Bildungs- und Kommunikationsrevolutionen sowie der veränderten Zeitsouveränität mit entsprechend neuen Arbeits- und Konsummustern fragen wir nach den Ursachen der konstatierbaren Veränderungen von Religion und Kirchlichkeit in den folgenden drei Forschungsbereichen:
-- Religiöse Sozialisation
-- Sozialformen des Religiösen
-- Mediale Repräsentation und Semantik
Im Zentrum der Untersuchungen stehen die unmittelbare Nachkriegszeit und die dynamischen Zeiten der 1960er und 1970er Jahre, von denen die Religionsgemeinschaften und besonders die traditionellen religiösen Lebensformen mit besonderer Intensität erfasst wurden. Diese Konzentration ist schon durch die Verfügbarkeit archivalischer Quellen bedingt. Neue Formen von Religiosität lassen es aber geboten erscheinen, die jeweiligen Bearbeitungszeiträume in den Einzelprojekten zu definieren und darin eine Annähererung an die unmittelbare Gegenwart nicht zu scheuen.
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