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Automatische Prozesse, kontrollierte Prozesse und metakognitive Funktionen im prospektiven Gedächtnis

Fachliche Zuordnung Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Förderung Förderung von 2009 bis 2016
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 139429781
 
Erstellungsjahr 2017

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Das DFG-Projekt untersuchte kognitive Prozesse im ereignisbasierten prospektiven Gedächtnis, das die Aufrechterhaltung und Ausführung intendierter Handlungen in Reaktion auf spezifische Auslösereize umfasst. Das Forschungsprogramm zielte (a) auf den Nachweis automatischer versus kontrollierter kognitiver Prozesse, die unter bestimmten Voraussetzungen hinreichend für die Ausführung prospektiver Gedächtnishandlungen sein können, (b) auf die Rolle metakognitiver Funktionen für den Einsatz kognitiver Ressourcen in prospektiven Gedächtnisaufgaben sowie (c) auf die Weiterentwicklung und Validierung experimenteller und statistischer Untersuchungsmethoden zur Analyse kognitiver Prozesse im prospektiven Gedächtnis. Im Projektverlauf wurden die vorab geplanten Experimente und Analysen um die zusätzliche Fragestellung erweitert, welche Bedeutung dem Aufgabenwechsel und den damit einhergehenden zentral-exekutiven Koordinationsanforderungen in prospektiven Gedächtnisaufgaben zukommt, in denen eine fortlaufende Tätigkeit zugunsten der prospektiven Handlungsausführung unterbrochen werden muss. Mit Hilfe einer in dem Projekt entwickelten experimentellen Dissoziationsprozedur sowie mit unterschiedlichen Priming-Manipulationen wurden falsche Alarme in prospektiven Gedächtnisaufgaben evoziert, die als neuartiger Zugang zur Analyse automatischer Prozesse gegenüber kontrollierten Prozessen bei jungen und älteren Erwachsenen genutzt wurden. Durch die experimentelle Variation der antizipierten Aufgabenschwierigkeit konnte die Bedeutung metakognitiver Überzeugungen für die Zuordnung kognitiver Aufmerksamkeitsressourcen aufgezeigt werden. Gleichzeitig haben die Ergebnisse verdeutlicht, dass Interferenzen in fortlaufenden Tätigkeiten keineswegs die tatsächlichen kognitiven Anforderungen durch prospektive Gedächtnisaufgaben widerspiegeln. Schließlich konnte die Bedeutung des Reaktionswechsels zwischen einer fortlaufenden Tätigkeit und einer prospektiven Gedächtnisaufgabe für die erfolgreiche Handlungsausführung demonstriert werden. Neben den inhaltlichen Fragestellungen war die Anwendung, Weiterentwicklung und kritische Evaluierung von Untersuchungsmethoden für die prospektive Gedächtnisforschung Gegenstand des Projektes. Die methodischen Arbeiten richteten sich auf die Evaluierung eines multinomialen Modells zur Analyse prospektiver und retrospektiver Gedächtnisprozesse, auf die Anwendung von Diffusionsmodellen zur Untersuchung der kognitiven Anforderungen durch prospektive Gedächtnisbelastungen und auf die statistische Modellierung der prospektiven Handlungsausführung durch generalisierte Mehrebenenmodelle.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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