Detailseite
Projekt Druckansicht

Wechselwirkungen sozialer Differenzierung, ökologischen und wirtschaftlichen Wandels am Beginn des Neolithikum. Der Fundort Körtik Tepe (Südosttürkei).

Antragstellerinnen / Antragsteller Professor Dr. Kurt Werner Alt; Dr. Marion Benz
Fachliche Zuordnung Ur- und Frühgeschichte (weltweit)
Förderung Förderung von 2009 bis 2015
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 141251999
 
Die Südosttürkei ist Teil der Region, in der vor über 10.000 Jahren die produzierende Wirtschaftsweise entstand. Mit der Neolithisierung verstärkten sich Besitz- und Statusunterschiede, Gruppen grenzten sich deutlicher voneinander ab. Bisher ist aber unklar, ob dieser soziale Wandel Ursache oder Folge des Anbaus war. Diese zentrale Frage kann nur in enger Kooperation von Kultur- und Naturwissenschaften beantwortet werden. Von der Archäologie müssen eine möglichst feine Chronologie und Indizien für gesellschaftliche Differenzierungen erarbeitet werden. Botanische Untersuchungen können zeigen, wie sich im Vergleich dazu Klima, Vegetation, Pflanzennutzung und Ernährung änderten. Mit Hilfe der Anthropologie kann eruiert werden, ob sich die verwandtschaftliche Organisation der Gesellschaft veränderte, ob Personen zuwanderten und ob sich Ernährungsunterschiede entwickelten. Der Körtik Tepe (Prov. Diyarbakir, TR) erfüllt die Voraussetzungen für ein solches interdisziplinäres Projekt in herausragender Weise. Erstmals für das früheste Neolithikum des Nahen Ostens liefern hier über 300 unterschiedlich reiche Einzelgräber Hinweise auf eine soziale Differenzierung. Die Erhaltungsbedingungen für Knochen und Pflanzenreste sind außergewöhnlich gut. Eine interdisziplinäre Untersuchung dieser Fundstelle lässt wesentliche neue Informationen zum Wechselspiel von sozialen, wirtschaftlichen und ökologischen Veränderungen am Beginn des Neolithikum erwarten.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung