Detailseite
Projekt Druckansicht

Rasterkraftmikroskop

Fachliche Zuordnung Polymerforschung
Förderung Förderung in 2009
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 142685998
 
Erstellungsjahr 2013

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Das Rasterkraftmikroskops (AFM) des Lehrstuhls für Experimentelle Polymerphysik des Physikalischen Instituts der Universität Freiburg wurde zur Charakterisierung von A: dünnen Polymerfilmen, B: durch Kristallisation induzierte Morphologie- und Strukturänderungen in Polymerkristallen und C: den durch molekulare Selbstorganisation erhaltenen funktionellen Strukturen eingesetzt. Im Folgenden werden einige wichtige Erkenntnisse, die durch diese AFM-Messungen erhalten wurden, skizziert. A. Verhalten und Eigenschaften von Polymeren in dünnen Filmen. Mit Hilfe von AFM-Messungen konnten wir die Form der Wulst, die während des Entnetzens von dünnen, aufgeschleuderten Polymerfilmen entsteht, detailliert vermessen und deren Veränderungen auch in Abhängigkeit der Zeit und der Alterungsbedingungen verfolgen. Dabei war es insbesondere sehr wichtig, festzustellen, dass die Höhe der Wulst, ein Parameter, der nur mit AFM so präzise bestimmt werden kann, das gleiche Alterungsverhalten zeigt wie der Durchmesser des entnetzten Loches und die Breite der Wulst, Größen die optischer Mikroskopie zugänglich sind. Damit konnten wir zeigen, dass es sich nicht nur um ein Oberflächenphänomen, sondern um eine Eigenschaft des gesamten Films handelt. Für komplementäre Entnetzungsexperimente mit konjugierten Polymeren konnten wir zeigen, dass das Abbremsen des Entnetztens durch Beleuchtung mit weißem Licht nicht auf eine Veränderung des Kontaktwinkels, sondern auf eine Veränderung der effektiven Viskosotät des Filmes zurückgeführt werden kann. B. Wachstumsprozesse in komplexen Systemen. Neben der Charakterisierung der lamellaren Kristallstrukturen mit einer Nanometerauflösung wurde AFM auch zur Bestimmung der durch Tempern bei Temperaturen knapp unterhalb des Schmelzpunktes induzierten strukturellen Veränderungen eingesetzt. Dabei ist besonders der Vorteil von Tapping-Mode AFM bezüglich der Unterscheidbarkeit von (noch) kristallinen und (bereits) aufgeschmolzenen Bereichen innerhalb eine Probe zu erwähnen. Durch die Möglichkeit auch bei Temperaturen in der Nähe des Schmelzpunktes durchführen zu können (unter Benutzung der entsprechenden AFM-Heizplatte) konnten wir neben einer Lamellenverdickung auch das „Wegschmelzen“ von Nanokristallen auch bei relativ niedrigen Temperaturen bestimmen. Auch zur Charakterisierung von kristallinen Strukturen von konjugierten Polymeren wurde AFM eingesetzt. Wir konnten einen Zusammenhang zwischen Orientierung der kristallinen Lamellen und einer höheren Ladungsträgermobilität in Richtung der Achse der Polymerketten, d.h. in Richtung senkrecht zu den Lamellen herstellen. Außerdem war AFM auch sehr hilfreich, um die morphologischen Veränderungen an Polymereinkristallen nach „Waschen“ in einem entsprechenden Lösungsmittel festzustellen. C. Molekulare Selbstorganisation und Bildung funktioneller Strukturen an Oberflächen Auch zur Charakterisierung von mono-molekularen Schichten aus geordneten funktionellen supramolekularen Systemen war AFM sehr hilfreich. Hierbei war Tapping-mode AFM auch bei periodischen Strukturen mit Abständen von nur einigen Nanometern in der Lage Veränderungen zu detektieren und neben lokalen Unterschieden gleichzeitig auch die Anordnung der aus diesen System aufgebauten supramolekularen Polymere zu auf Flächen einiger Quadratmikrometer zu bestimmen. Neben dem Einfluss von Temperatur auf den Ordnungsprozess lag ein Hauptaugenmerk auf den Veränderungen die durch Tempern im Lösungsmitteldampf hervorgerufen wurden. Es ist auch gelungen, eine Beziehung zwischen der durch AFM bestimmten Orientierung von Polymeren in kristallinen Überstrukturen und optischer Doppelbrechung herzustellen. Über diese veröffentlichten Arbeiten wird das AFM in unserer Arbeitsgruppe sehr intensiv zur strukturellen Charakterisierung verschiedener Proben eingesetzt und zur Kalibrierung von Interferenzfarben aus Untersuchungen mittels optischer Mikroskopie verwendet.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung