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Identifikation und funktionelle Charakterisierung neuer genetischer Ursachen für autosomal-dominanten Kleinwuchs

Fachliche Zuordnung Humangenetik
Förderung Förderung von 2009 bis 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 143504859
 
Kleinwuchs liegt vor, wenn die Körperhöhe unterhalb der 3. Perzentile der Norm liegt, so dass definitionsgemäß 3% der Bevölkerung kleinwüchsig sind. Je weiter ein Mensch jedoch von der Normgröße abweicht, desto problematischer werden sein Alltag und die Akzeptanz in der Gesellschaft. Als ursächlich sind insbesondere überwiegend noch unbekannte genetische Faktoren anzunehmen. Eine adäquate Therapie steht bisher lediglich den wenigen Menschen mit Wachstumshormonmangel zur Verfügung. Bislang konnten zwar schon zahlreiche genetische Defekte als Ursachen von jeweils sehr seltenen Erkrankungen des Knochenstoffwechsels sowie häufige Normvarianten mit Einfluss auf die Körperhöhe identifiziert werden, jedoch machen diese Faktoren zusammen nur 5% der Größenvariabilität aus. Es ist deshalb naheliegend, dass Kleinwuchs überwiegend durch eine große Anzahl verschiedener, bisher noch nicht bekannter seltener genetischer Defekte verursacht wird. Durch die technischen Fortschritte der jüngsten Zeit konnte gezeigt werden, dass über das gesamte Genom verstreute Kopienzahlvarianten einen erheblichen Anteil an der interindividuellen Variabilität ausmachen. Für einzelne Erkrankungsgruppen konnte auch schon ein wesentlicher Beitrag dieser Kopienzahlvarianten an der Pathologie aufgedeckt werden. Ferner konnte für verschiedene Erkrankungen gezeigt werden, dass die Detektion einer krankheitsrelevanten Kopienzahlveränderung bei einem Schlüsselpatienten die sonst kaum mögliche Identifizierung von monogenen Krankheitsursachen bei sporadischen oder sehr heterogenen Krankheitsbildern erlaubt. Ziel dieses Projektes ist es daher durch die genomweite Analyse von Kopienzahlveränderungen neue genomische und monogene Ursachen für Kleinwuchs als Grundlage für eine Verbesserung des biologischen Verständnisses und der medizinischen Versorgung der betroffenen Patienten zu identifizieren.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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