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Die Bedeutung von anti-citrullinierten Peptidantikörpern für die Pathogenese der rheumatoiden Arthritis
Antragstellerin
Professorin Dr. Brigitte Müller-Hilke
Fachliche Zuordnung
Rheumatologie
Förderung
Förderung von 2009 bis 2012
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 148174569
Die rheumatoide Arthritis (RA) ist eine systemische Autoimmunerkrankung, die sich – obwohl mehrere Organe und Gewebe betroffen sein können - immer in Form einer chronischen Synovitis im Gelenk manifestiert und unbehandelt rasch zu irreversiblen Schäden führt. Neben dem Rheumafaktor etablierten sich in den letzten 10 Jahren die Antikörper gegen citrullinierte Peptidantigene (ACPA) als sehr spezifische Marker zur Diagnose der RA, wobei deren Beteiligung an der Pathogenese nach wie vor unklar ist. Um sich diesem Problem zu nähern, haben wir einen indirekten Ansatz gewählt und die Immunglobulin G (IgG) Subklassen gegen zwei diagnostisch genutzte citrullinierte Peptide untersucht. Als besonders auffällig erwies sich hier das IgG4. Es ist unter den ACPAs die zweithäufigste Subklasse, obwohl die Gesamtsubklassentiter und auch das Gedächtnis gegen Varicella zoster in den Patientenseren der Normalverteilung IgG1>IgG2>IgG3>IgG4 entsprachen. Welche immunologische Rolle könnte der IgG4 Subklasse also zukommen? Unsere Arbeitshypothese beinhaltet, dass IgG4 einen Mechanismus der peripheren B-Zelltoleranz und damit die Eliminierung autoreaktiver B-Zellen behindert. Das möchten wir im vorliegenden Antragsvorhaben zunächst in vitro untersuchen. Darüber hinaus wollen wir im Mausmodell der Kollagen induzierten Arthritis die Ausbildung der IgG Subklassen gegen citrullinierte Peptide über mehrere Wochen analysieren und den Fragen nachgehen, ob die Citrullinierung des Immunogens einen Einfluss auf die Subklassen-Antwort hat und ob eine Entzündung in der Lunge zur ACPA-Bildung beitragen kann.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen