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The frames and functional concepts of urine diagnostics from medieval to modern times

Fachliche Zuordnung Allgemeine und Vergleichende Sprachwissenschaft, Experimentelle Linguistik, Typologie, Außereuropäische Sprachen
Förderung Förderung von 2005 bis 2014
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 13165901
 
Die Ermittlung von Funktionalbegriffen und deren Einsatz in Frames im diachronen Vergleich erlaubt die präzise Kennzeichnung der lexikalischen Basiselemente sich entwickelnder Wissenschaftssprachen. Darüber hinaus ermöglicht die chronologische Kartierung der Termini innerhalb sich verschiebender Frames die Analyse sprachlicher Repräsentationen Kuhnscher Paradigmenwechsel oder Fleckscher Denkstilverschiebungen. Ziel des Projekts ist es, für Frankreich und Deutschland an Hand medizinischer Lehrliteratur zur Harnschau vom 16. bis 19. Jahrhundert den Urin charakterisierende Funktionalbegriffe in Frames zu visualisieren. Der Vergleich der entstehenden Frames über längere Zeiträume hinweg wird mehrfach stattfindenden revolutionsartige Paradigmenwechsel und schleichend verlaufende Denkstilverschiebungen nachvollziehbar machen. So wird der Weg von der Harnschau zur Harndiagnostik auf Prozessebene nachgezeichnet. Für Frankreich soll die Untersuchung für die Phase des Übergangs vom Latein zum Franzosischen im 16. und 17. Jh. erfolgen. In diesem Zeitraum hat die Harnschau eine weite Verbreitung erfahren und gleichzeitig wurden ihre Techniken im Kontext der neu aufkommenden Wissenschaften immer mehr angezweifelt. Im deutschsprachigen Kontext sollen die Phase des Übergangs von der Uroskopie zur Harndiagnostik analysiert werden. Der Untersuchungszeitraum soll hier das 18. und 19. Jahrhundert umfassen und insbesondere die Abkehr von der Uroskopie und die beginnende chemische Analyse des Harns umfassen.
DFG-Verfahren Forschungsgruppen
Beteiligte Person Professor Dr. Hans Geisler
 
 

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