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Randomized-Response-Modelle zur experientellen Bestimmung der Prävalenz sozial unerwünschter Verhaltensweisen und Meinungen
Antragsteller
Professor Dr. Jochen Musch
Fachliche Zuordnung
Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Förderung
Förderung von 2005 bis 2010
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 15559722
Die Randomized-Response-Technik stellt durch Zufallsverschlüsselung die Anonymität der Befragten in Umfragen zu sozial unerwünschten Merkmalen sicher. Wie Validierungsstudien zeigen, berichten Umfrageteilnehmer sensible Merkmale bei Verwendung der Technik häufiger als bei direkter Befragung. Wenn jedoch ein unbekannter Anteil der Befragten den Instruktionen zur Zufallsverschlüsselung nicht folgt, führt dies zu einer Unterschätzung der Prävalenzrate. Wir untersuchen deshalb neue Ansätze zur Randomized-Response-Technik, die auf einer experimentellen Variation von Zufallswahrscheinlichkeiten beruhen. Sie ermöglichen es, auf Gruppenebene ¿ unter Wahrung der Anonymität jedes Einzelnen ¿ den prozentualen Anteil der Umfrageteilnehmer zu bestimmen, die den Instruktionen der Zufallsverschlüsselung folgen. Wenn alle Teilnehmer den Regeln folgen, ist eine erwartungstreue Schätzung der Prävalenz sensibler Merkmale möglich. Im anderen Fall kann für diese eine obere und eine untere Grenze bestimmt werden. In einer Reihe von Experimenten adaptieren wir die neue Befragungstechnik auf unterschiedliche Kontexte und überprüfen sie hinsichtlich der Gültigkeit der ihr zugrundeliegenden Annahmen. Durch Vergleiche mit konventionellen Befragungen untersuchen wir, ob die neue Technik Antwortverzerrungen wirksam zu reduzieren vermag. Die statistischen Eigenschaften der zugrundeliegenden Modelle überprüfen wir in Computersimulationen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Beteiligte Personen
Professor Dr. Arndt Bröder; Professor Dr. Edgar Erdfelder