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Persönlichkeitsentwicklung und politische Beteiligungsbereitschaft durch gemeinnützige Tätigkeit im Jugendalter

Fachliche Zuordnung Bildungssysteme und Bildungsinstitutionen
Förderung Förderung von 2010 bis 2016
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 157294110
 
Im beantragten Projekt werden die Auswirkungen gemeinnütziger Tätigkeit auf die Persönlichkeitsentwicklung Jugendlicher und deren Bereitschaft zu politischer Partizipation untersucht. Im Zuge des abnehmenden Interesses Jugendlicher an Politik wird in sozialem Engagement im Jugendalter eine Möglichkeit gesehen, dieses politische Interesse zu stärken und gleichzeitig förderlich für die Identitätsentwicklung im Jugendalter zu sein. Aus dem Identitätskonzept von Erikson (1970) in der Theorie gemeinnütziger Tätigkeit (Youniss & Yates, 1997) werden Hypothesen dazu abgeleitet, ob und unter welchen Bedingungen gemeinnützige Tätigkeit einen positiven Einfluss auf die Persönlichkeitsentwicklung im Jugendalter besitzt. Die Kernaussagen sind, (a) dass Jugendliche sich sukzessive als aktiver Teil „ihrer Gesellschaft begreifen, (b) gemeinnützige Tätigkeit bei diesem Prozess eine entwicklungsunterstützende Rolle spielt und (c) insbesondere Tätigkeiten in direkter Interaktion mit Bedürftigen förderlich sind, weil sie die Möglichkeit der Auseinandersetzung mit Weltsichten und das Erleben von Handlungswirksamkeit im sozialen Kontext ermöglichen. Geprüft werden die Annahmen anhand einer Längsschnittstudie bei gemeinnützig tätigen Jugendlichen im Alter von 13 bis 14 Jahren (t1) bzw. 14 bis 15 Jahren (t2), die mit einer nicht engagierten, vergleichbaren Kontrollgruppe über einen Zeitraum von einem Jahr verglichen werden (jeweils mind. N = 600 zum ersten MZP). Ziel der beantragten Studie ist es, den postulierten Zusammenhang von gemeinnütziger Tätigkeit in der Persönlichkeitsentwicklung sowie politischer Partizipationsbereitschaft theoretisch zu modellieren und empirisch zu prüfen. Im Mittelpunkt stehen dabei differenzielle Verläufe von (a) Jugendlichen mit im Vergleich zu Jugendlichen ohne Erfahrungen gemeinnütziger Tätigkeit, (b) Jugendlichen mit unterschiedlichen Tätigkeitsformen sozialen Engagements sowie (c) der Vergleich von Jugendlichen mit stabilem und sich veränderndem Engagement. Ziel dieser Vorgehensweise ist es, durch die Vergleiche Veränderungen im theoretisch postulierten Transzendierungsprozeß empirisch nachzuzeichnen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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