Detailseite
Projekt Druckansicht

Stellenwert der funktionellen Magnetresonanztomographie für die fokale Therapie des Prostatakarzinoms

Fachliche Zuordnung Nuklearmedizin, Strahlentherapie, Strahlenbiologie
Förderung Förderung von 2009 bis 2011
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 158177975
 
Erstellungsjahr 2012

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Der Erfolg einer fokalen Therapie wie Kryotherapie, hochintensiver fokussierter Ultraschall und Hyperthermie des Prostatakarzinoms hängt wesentlich von der richtigen Auswahl der Patienten ab (Prostatakarzinom mit Gleason Grad ≤ 3, T-Stadium ≤ T2a, stanzbioptischer Nachweis in nicht mehr als 2 benachbarten Abschnitten). Der Frage nach dem Stellenwert der MRT für die richtige Auswahl von Patienten für die fokale Therapie des Prostatakarzinoms wurde im Rahmen eines 6-monatigen Forschungsaufenthalts des Antragsstellers am Memorial Sloan-Kettering Cancer Center (MSKCC), New York, USA in retrospektiven klinischen Studien nachgegangen. In der ersten Studie mit 92 Patienten zeigte sich, dass ein high-grade Prostatakarzinom (Gleason Score ≥ 3+4) mit einem sehr guten negativ prädiktiven Wert von 92% ausgeschlossen werden kann. Gleichzeitig betrug die Sensitivität nur 59%-64%, so dass auf eine transrektale Ultraschall gestützte systematische 12fach Stanzbiopsie der Prostata auch weiterhin nicht verzichtet werden sollte. Die zweite Studie mit 51 Patienten konnte zeigen, dass der größte Wert der diffusionsgewichteten MRT und deren apparent diffusion coefficient (ADC) Karten in der Beurteilung der Aggressivität des Prostatakarzinoms zu liegen scheint, welches die Entscheidung für oder gegen eine fokale Therapie unterstützen kann. Im einzelnen war die Lokalisationsdiagnostik des Prostatakarzinoms mit der konventionellen MRT (AUC = 0,76 bzw. 0,79) der Diagnostik aus konventioneller MRT + ADC Karten (AUC = 0,78 bzw. 0,79) vergleichbar und war ein höherer Gleason Score des Prostatakarzinoms signifikant mit einem niedrigeren mittleren ADC Wert assoziiert (p=0,017). Die dritte Studie mit 211 Patienten konnte zeigen, dass der Einsatz der diffusionsgewichteten MRT für die Lokalisationsdiagnostik von in der zentralen Zone lokalisierten oder die zentrale Zone infiltrierenden Prostatakarzinomen keine statistisch signifikant besseren Ergebnisse im Vergleich zur konventionellen MRT erzielte und dass diese Karzinome signifikant mit klinisch aggressiveren high-grade Prostatakarzinomen assoziiert waren. Daher wären solche Patienten aufgrund der Aggressivität der Prostatakarzinome eher nicht für eine fokale Therapie geeignet.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

  • Diffusion-weighted endorectal MR imaging at 3 T for prostate cancer: tumor detection and assessment of aggressiveness. Radiology, 2011. 259(3): p. 775-84
    Vargas H.A., Akin O., Franiel T. Mazaheri Y., Zheng J., Moskowitz C., Udo K., Eastham J. and Hricak H.
  • Dynamic contrast-enhanced magnetic resonance imaging and pharmacokinetic models in prostate cancer Eur Radiol, 2011. 21 (3): p. 616-26
    Franiel T., Hamm B., and Hricak H.
  • Multiparamethc magnetic resonance imaging of the prostate - technique and clinical applications. Fortschr Röntgenstr, 2011. 183(7): p. 607-17
    Franiel T.
  • Normal central zone of the prostate and central zone involvement by prostate cancer: clinical and MR imaging implications. Radiology, 2012. 262(3): p. 894-902
    Vargas H.A., Akin O., Franiel T., Goldman D.A., Udo K., Touijer K.A., Reuter V.E. and Hricak H.
    (Siehe online unter https://doi.org/10.1148/radiol.11110663)
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung