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Walter Hagemann (1900 bis 1964). Eine Fallstudie zum Zusammenhang zwischen Habitus, Kapital und kommunikationswissenschaftlichem Arbeiten

Fachliche Zuordnung Publizistik und Kommunikationswissenschaft
Förderung Förderung von 2010 bis 2015
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 159052997
 
Das Projekt möchte eine wissenschaftliche Biografie von Walter Hagemann (1900 bis 1964) erarbeiten und damit einen Beitrag zur historischen Identität der Kommunikationswissenschaft leisten. Hagemann sorgte in den ersten anderthalb Nachkriegsjahrzehnten für eine theoretische und methodische Neuorientierung, bescherte dem Fach sowie seiner Person erhebliche öffentliche Aufmerksamkeit und war akademischer Lehrer einer ganzen Generation von Chefredakteuren und Professoren, wurde aber nach mehreren Skandalen und einer Flucht in die DDR 1961 zur Unperson und in der Fachgeschichte vergessen. Das Projekt stützt sich auf die Soziologie Bourdieus und fragt, wie der promovierte Historiker Hagemann, der zugleich ein prominenter Journalist mit großen politischen Ambitionen war, Publizistikwissenschaft definierte, und welche Rolle dabei sein Habitus spielte sowie das Kapital, das er in anderen Feldern erworben hatte. Da Hagemann exemplarisch für die Tradition der Seiteneinsteiger im Fach steht und wie kaum ein anderer zwischen den Feldern Wissenschaft, Politik und Journalismus wechselte, ist die Fallstudie nicht nur ein Beitrag zur Fachgeschichte, sondern auch zur Feld-Theorie. Neben den wissenschaftlichen, politischen und publizistischen Publikationen Hagemanns können dafür umfangreiche, bisher nicht ausgewertete Archivmaterialien sowie Zeitzeugeninterviews herangezogen werden. Forschungsprozess und Material-Auswertung werden dabei durch ein Kategoriensystem strukturiert.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Beteiligte Person Professorin Dr. Maria Löblich
 
 

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