Visuell-räumliches Gedächtnis bei hippokampalen Läsionen - Mechanismen postläsioneller Plastizität beim Menschen

• Antragsteller: Professor Dr. Christoph Johannes Ploner
• Fachliche Zuordnung: Kognitive und systemische Humanneurowissenschaften
• Förderung: Förderung von 2009 bis 2015
• Projektkennung: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 159157143

(Pathologische Veränderungen im Hippokampus und den benachbarten Regionen des Medialen Temporallap-pens (MTL) sind Kernbefunde wichtiger neuropsychiatrischer Erkrankungen. Trotz intensiver Forschung ist es bislang jedoch nicht gelungen, die exakte Bedeutung der einzelnen MTL-Subregionen für Wahrnehmung und Gedächtnis zu definieren. Das vorliegende Projekt untersucht Fragen, die für diskrepante Befunde früherer Stu-dien zu diesem Thema verantwortlich sein könnten, mit einem besonderen Fokus auf post-läsioneller Plastizität von Hippokampus-abhängigen Gedächtnisfunktionen. In einer Serie von behavioralen und funktionell-bildgebenden Experimenten sollen Patienten mit fokalen Läsionen des MTL als Modellfälle einer MTL-Dysfunktion bei neuropsychiatrischen Erkrankungen untersucht werden. Vier Fragen sollen bearbeitet werden: (I) Wie hängt die Identifikation von Wahrnehmungs- und Gedächtnisdefiziten bei hippokampalen Läsionen von den Eigenschaften der verwendeten Stimuli ab? (II) Wie hängt die Identifikation von Gedächtnisdefiziten bei hippo-kampalen Läsionen von der Wahl eines bestimmten Patientenmodells hippokampaler Dysfunktion ab? (III) Hängt die Reorganisation Hippokampus-abhängiger Gedächtnisfunktionen bei chronischen Läsionen des Hippokampus vom Zeitpunkt der Schädigung ab? (IV) Welche extra-hippokampalen neuronalen Substrate vermitteln die Reor-ganisation Hippokampus-abhängiger Gedächtnisfunktionen bei Patienten mit chronischen Läsionen des Hippo-kampus? Durch Beantwortung dieser Fragen hoffen wir einen wichtigen Beitrag zu einer einheitlichen Theorie hippokampaler Funktion zu leisten.)

• DFG-Verfahren: Sachbeihilfen