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Mittelalterliche Handschriften: Virtuelles Scriptorium St. Matthias
Antragstellerinnen / Antragsteller
Professor Dr. Michael Embach; Professorin Dr. Claudine Moulin
Mitantragstellerin
Professorin Dr. Andrea Rapp
Fachliche Zuordnung
Mittelalterliche Geschichte
Förderung
Förderung von 2010 bis 2015
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 159643207
Die Digitalisierung und virtuelle Rekonstruktion der Handschriften von Trier-St. Matthias soll einen herausragenden Quellenfundus des Mittelalters erstmals geschlossen und im unmittelbaren Zugriff über das Netz zugänglich machen. Die Maßnahme betrifft ca. 500 Kodizes, die weltweit auf etwa 25 Standorte verteilt sind. Die weitaus größten Kontingente befinden sich in der Stadtbibliothek Trier (ca. 290 Handschriften) und in der Bibliothek des Bischöflichen Priesterseminars Trier (ca. 115 Hand-schriften). Neben der Digitalisierung soll die Verknüpfung mit den entsprechenden Katalogbeschrei-bungen und den vorhandenen (digitalen) wissenschaftlichen Editionen erfolgen. Die Handschriften der Abteibibliothek von Trier-St. Matthias sind für zahlreiche Disziplinen der Forschung von großem Wert. Genannt seien die Fächer Geschichte, Theologie, Kunstgeschichte, Jura, Philosophie, Medizin, Ger-manistik, Romanistik sowie Paläographie und Bibliotheksgeschichte. Ihre Auswertung – sei es als einzelne Kodizes oder als zusammenhängendes Bestandskontinuum – ist für die Geistes- und Kultur-geschichte des Mittelalters von erheblicher Bedeutung. Erste Untersuchungen konnten belegen, dass Bibliothek und Skriptorium von St. Matthias über ihre innermonastischen Funktionen hinaus zeitweise im Sinne einer „Kanzlei“ der Erzbischöfe von Trier fungierten. Hierdurch avancierte die Abtei zu einem wichtigen Zentrum der Bildung und der Administration im alten Erzbistum Trier, eine Entwicklung, die sich im Spiegel der Bibliothek dokumentieren lässt.
DFG-Verfahren
Digitalisierung und Erschließung (Wiss. Literaturversorgung und Informationssysteme)