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Populäre Musik als existentielle Kategorie: Rock- und Metalmusik in Antananarivo (Madagaskar)

Fachliche Zuordnung Ethnologie und Europäische Ethnologie
Förderung Förderung von 2010 bis 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 161855712
 
Rock- und Metalmusik haben, liest man sie als Formen kulturellen Ausdrucks, ein sehr spezifisches Image, das – je nach Genre – durch die mehr oder weniger radikale Negation gesellschaftlicher Übereinkünfte gekennzeichnet ist. Aus der Innensicht jedoch stellt sich dies anders dar: Hier wird weniger das Moment der Kritik, als vielmehr das der Freiheit betont, der Möglichkeit also, sich über gesellschaftliche und kulturelle Konventionen und Zwänge hinwegzusetzen.Das hier beantragte Forschungsprojekt möchte sich, ausgehend von diesem Moment der Freiheit, mit der Rock- und Metalmusik in Antananarivo, der Hauptstadt Madagaskars auseinandersetzen. Im Zentrum des Projektes soll dabei die Frage stehen, welchen kulturellen Ort Rock und Metal in diesem spezifischen Kontext besetzen, welche Bedeutung ihnen als Formen ästhetischen Ausdrucks zukommt und welche Rolle diese musikalischen Formen im konkreten Lebenszusammenhang derjenigen spielen, die sich ihr verschrieben haben. Appadurais Verständnis von imagination as social process (Appadurai 1996:53) dient dabei als theoretischer Leitfaden.Durch das Einbeziehen musikästhetischer Überlegungen möchte das Forschungsprojekt die innerhalb der Ethnologie aktuell dominierenden historisch-politischen Lesarten populärer Musik in Afrika, die sich wesentlich an Zugangsweisen der Cultural Studies orientieren, um eine ‘existentielle’ Dimension erweitern. Dabei soll nicht nur an neue Tendenzen der ethnologischen Theoriebildung (Jackson 2005, Fabian 1998), sondern auch der allgemeinen Musikästhetik (Becker & Vogel [Hg.] 2007; Wellmer 2006, 2009) bzw. der Ästhetik populärer Musik (Gracyk 2007, Frith 1990, 2007, Fuhr 2007, von Appen 2007) angeschlossen werden, um die Frage nach Kultur aus einer in der Ethnologie bisher noch wenig berücksichtigten Perspektive zu stellen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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