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Untersuchung eines erweiterten Interaktionsspektrums des Thyrotropin Rezeptors
Antragstellerin
Professorin Dr. Heike Biebermann
Fachliche Zuordnung
Endokrinologie, Diabetologie, Metabolismus
Förderung
Förderung von 2010 bis 2017
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 162103536
Der Thyrotropin-Rezeptor (TSHR) ist elementar für Wachstum und Funktionen der Schilddrüse. Inaktivierende Mutationen am TSHR sind als molekulare Ursache congenitaler Hypothyreose oder Hyperthyreotropinämie beschrieben, konstitutiv Gs-aktivierende Mutationen können für die Ausbildung nicht-autoimmuner Hyperthyreose ursächlich sein. Bisher ist davon ausgegangen worden, dass die relevante Signalisierung des Rezeptors über die Aktivierung der Gs-gekoppelten Adenylatzyklase erfolgt. Eigene Voruntersuchungen an einer Patientin mit einer konstitutiv Gsaktivierenden Mutation und nicht-autoimmuner Hyperthyreose geben Grund zu der Annahme, dass die hier fehlende Strumaausbildung mit einer selektiven Inaktivierung des Gq/11-vermittelten Phospholipase C Signalweges assoziiert sein könnte. Damit liegt erstmals durch eine natürlich vorkommende Mutation ein direkter Hinweis vor, dass der Aktivierung von Gq/11-Phospholipase C möglicherweise eine entscheidende Rolle für das Wachstum der Schilddrüse zukommt. Daraus könnten sich unter anderem auch neue Hinweise für gezielte Unterdrückung von Schilddrüsenwachstum und Hormonsynthese ergeben. Daher ist eine vertiefende Untersuchung zum Verständnis der intramolekularen Mechanismen dualer Signaltransduktion im TSHR für eine Gq- und Gs-Aktivierung geplant. Dies soll neue Implikationen zu ungeklärten Fragen der TSHRSignalisierung, krankheitsrelevanten Fehlfunktionen, sowie möglicher selektiver Steuerung erbringen. Die Erarbeitung eines vereinheitlichenden Gesamtkonzeptes der Signaltransduktion am TSHR ist angestrebt.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Internationaler Bezug
USA
Beteiligte Personen
Marvin Gershengorn; Dr. Susanne Neumann; Professor Dr. Ralf Schülein