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Zeitwahrnehmung in Handlungskontexten

Fachliche Zuordnung Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Förderung Förderung von 2009 bis 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 162351989
 
In Handlungskontexten ist die Zeitwahrnehmung verzerrt. Führen Personen an einem frei gewählten Zeitpunkt eine Aktion aus, schätzen sie den Zeitpunkt der Aktion später und das Eintreten des intendierten Effekts früher als den Zeitpunkt einer Aktion, der kein Effekt folgt, oder das Eintreten eines Stimulus, der nicht durch eine Handlung verursacht wurde (z.B. Haggard, Aschersleben, Gehrke, & Prinz, 2002). Erklärt wird dieser Effekt mit intentionaler Verbundenheit zwischen Aktion und intendiertem Effekt. Im vergangenen Förderzeitraum haben wir zunächst eine etablierte psychophysische Methode zur Zeitmessung verwendet, die Methode konstanter Stimuli, um zu verifizieren, dass tatsächlich das Intervall zwischen Aktion und Effekt kürzer erlebt wird, wenn eine Aktion den Effekt bedingt. Mit dieser Methode haben wir gezeigt, dass Aktions-Effekt-Intervalle kürzer wahrgenommen werden, wenn sowohl Aktionen als auch Reaktionen einen Effekt verursachen. Weiterhin zeigten wir, dass die Zeitwahrnehmung unabhängig von der spezifischen Vorhersagbarkeit von Effekten/Ereignissen und von Zeitintervallen ist. Und schließlich fanden wir, dass Zeitwahrnehmung in Handlungskontexten in engem Zusammenhang zur wahrgenommenen Kausalität steht.Im geplanten Projektteil wollen wir untersuchen, inwiefern die Zeitwahrnehmung von Aktions-Effekt-Intervallen und das Kausalitätserleben einen Effekt zu verursachen, durch die Variabilität von Aktions-Effekt-Episoden moduliert werden. Weiterhin planen wir den Einfluss von Lernprozessen bezüglich des Effektzeitpunkts auf Zeit- und Kausalitätswahrnehmung zu elaborieren. Und schließlich wollen wir den Einfluss von Top-Down Zuschreibungen auf die zeitliche Wahrnehmung von Aktionen und/oder Effekten untersuchen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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