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Epidemiologie von Motoneuronenerkrankungen in Schwaben
Antragstellerinnen / Antragsteller
Professor Dr. Albert Christian Ludolph; Professorin Dr. Gabriele Nagel; Professor Dr. Dietrich Rothenbacher
Fachliche Zuordnung
Klinische Neurologie; Neurochirurgie und Neuroradiologie
Epidemiologie und Medizinische Biometrie/Statistik
Epidemiologie und Medizinische Biometrie/Statistik
Förderung
Förderung von 2010 bis 2017
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 165849180
Die amyotrophe Lateralsklerose (ALS) ist die wichtigste unter den Motoneuronerkrankungen (MND). Diese erstmals von Jean Martin Charcot betriebene Entität umfasst 80% aller Patienten. Epidemiologische Daten aus allen Teilen der Welt zeigen, dass allein Alter und männliches Geschlecht unumstrittene Risikofaktoren darstellen; die Frage, ob sportliche Aktivität, Nikotinmißbrauch oder Traumata eine prädisponierende Rolle spielen und eine Fettstoffwechselstörung ein prognostischer Faktor ist, bleibt derzeit offen. Die ALS wird also als ein meist polygenetisches Syndrom angesehen, dessen Auftreten möglicherweise auch von Umweltfaktoren bestimmt wird. Wir möchten in dem vorgeschlagenen Projekt das erste epidemiologisch basierte Register für die ALS in Deutschland aufbauen; die Daten in bereits bestehende Strukturen der Europäischen ALS-MND-Gruppe (EURALS) integrieren und spezifisch bereits in der 1. Antrags- und Aufbauperiode die Fragen nach Prävalenzen und Inzidenzen in Schwaben beantworten, den Zugang zu den Patienten für den Ausbau einer bereits etablierten und erfolgreich arbeitenden Bio- und Genbank nutzen und nachhaltige Strukturen bilden, die der ALS/MND-Forschung in • Deutschland auf Jahrzehnte nutzen. Eine Untersuchung der wohl wichtigsten, heute diskutierten Risikofaktoren soll die Basis für zukünftige Studien sein. Wir denken, dass ein solches epidemiologisch wertvolles Gebiet besonders deswegen in Schwaben entstehen kann, da in Ulm und Tübingen bereits international sichtbare Gruppen auf dem Gebiet der Neurodegeneration arbeiten, da Ulm ein weltweit anerkanntes Zentrum für ALS/MND geworden ist und ein Netzwerk von Kliniken und Praxen entstanden ist, die diesem Netzwerk zuzuordnen ist.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen