Semantikbasierte Wiederverwendung von Geschäftsprozessmodellen

• Antragsteller: Professor Dr. Andreas Oberweis
• Fachliche Zuordnung: Sicherheit und Verlässlichkeit, Betriebs-, Kommunikations- und verteilte Systeme
• Förderung: Förderung von 2010 bis 2015
• Projektkennung: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 165936272

Die Modellierung von Geschäftsprozessen in der Praxis ist in der Regel sehr aufwendig und die Qualität der Prozessmodelle (insbesondere bei unerfahrenen Modellierern) oftmals unbefriedigend. Modellierungswerkzeuge für Geschäftsprozesse sollen die Erstellung von Prozessmodellen in einer bestimmten Modellierungssprache unterstützen. Die Unterstützung beschränkt sich derzeit noch vielfach auf syntaktische Vorgaben, eine kontextabhängige Modellierung und systematische Wiederverwendung von Geschäftsprozessen wird nicht unterstützt. Zur leichteren Wiederverwendung von Prozessmodellen werden Prozessbibliotheken mit textuellen Beschreibungen und graphischen Auswertungen zu den Geschäftsprozessmodellen angeboten. Solche Bibliotheken unterstützen jedoch weder inhaltliche Analysen (Verknüpfungen zu Referenzmodellen, linguistische Ähnlichkeiten, Einsatz gleicher durchzuführender Funktionen) noch qualitative Auswertungen (Wiederverwendungsgrad, Daten- und Darstellungsqualität) der Prozessmodelle und Modellfragmente. Zur effektiven Modellierung und Wiederverwendung muss eine systematische, ganzheitliche Vorgehensweise entwickelt werden, die Geschäftsprozessmodelle sowie zugehörige Metadaten und (Geschäfts)Regeln aus heterogenen Modellierungsumgebungen speichert, katalogisiert und auswertet, anhand von Metriken die Qualität bewertet sowie inhaltliche Analysen und Transformationen erlaubt.Im Rahmen dieses Forschungsvorhabens sollen neuartige Methoden und Werkzeugprototypen zur Unterstützung der Geschäftsprozessmodellierung und anforderungsgerechten Wiederverwendung von Geschäftsprozessmodellen entwickelt werden. Mit Hilfe einer solchen semantikbasierten Wiederverwendung von Geschäftsprozessmodellen soll: (1) die Qualität von Geschäftsprozessmodellen durch eine systematische Vorgehensweise verbessert werden: es werden Methoden zur inhaltlichen Analyse und Zertifizierung von Geschäftsprozessmodellen entwickelt, die derzeit in der Regel durch externe Berater vorgenommen werden. (2) die Produktivität der Modellierer erhöht werden: Modellierer sollen bei der Suche, Wiederverwendung und Überarbeitung von Prozessmodellen bis hin zur Implementierung eines Informationssystems durchgängig unterstützt werden.

• DFG-Verfahren: Sachbeihilfen
• Beteiligte Person: Professorin Dr. Agnes Koschmider