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Die Psychologie moralischer Dilemmata

Fachliche Zuordnung Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Förderung Förderung von 2009 bis 2016
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 167159114
 
Sowohl Philosoph(inn)en als auch Psycholog(inn)en haben sich in den letzten Jahren zu-nehmend für moralische Dilemmata interessiert. In dem berühmten Trolley-Dilemma ist beispielsweise ein Zug so außer Kontrolle geraten, dass er mehrere Opfer auf dem Gleis töten würde. Es ist allerdings möglich, diese Opfer zu retten, indem man eine andere Person opfert. Es kann gezeigt werden, dass die moralische Beurteilung abhängig ist von der Art und Weise, wie diese weitere Person zu Schaden kommt. Die gegenwärtig dominierende Sicht in dem Feld postuliert angeborene oder erworbene deontologische Regeln (z.B. Theorie der moralischen Grammatik), die moralischen Urteilen zugrunde liegen. Wir stimmen mit dieser Sicht insoweit überein, dass wir ebenfalls annehmen, dass Menschen elementare moralische Werte (z.B. „füge niemanden Schaden zu“) teilen, welche in ihre moralischen Urteile einfließen. Wir zweifeln allerdings, dass diese elementaren Werte ausreichen, um Intuitionen in komplexen Dilemmata zu erklären. Wir behaupten stattdessen, dass moralische Intuitionen durch nicht-moralische Faktoren mit beeinflusst sind, die Teil domänen-übergreifender kognitiver Prozesse sind, die wir beim Wahrnehmen, Verstehen und Planen von Handlungen und ihrer Konsequenzen nutzen. Diese Prozesse beinhalten kausales Denken, Kategorisierung und räumliche Repräsentationen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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