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Untersuchung zu den islamischen astronomischen Kenntnissen, die im 13. Jahrhundert unter den Mongolen nach China gelangt sind.

Fachliche Zuordnung Wissenschaftsgeschichte
Förderung Förderung von 2005 bis 2008
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 16871210
 
In der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts beherrschten die Mongolen sowohl Irak und Iran als auch China. Dies ermöglichte einen Austausch zwischen der islamischen Welt und dem Reich der Mitte auf verschiedenen Gebieten. Zehntausende Muslime waren in China in der Verwaltung und in der Armee, als Künstler oder als Wissenschaftler beschäftigt. Auf dem Gebiet der Astronomie führte dieser Austausch auf der einen Seite zu der Benutzung eines chinesischen Kalenders im ilkhanidischen Iran und auf der anderen zu der Gründung eines Islamischen Astronomischen Büros mit Sternwarte in der Yuan-Hauptstadt Dadu (heute Beijing). An dieser Sternwarte wurden von einem Zhamaluding (Jamal al-Din) ausführliche Beobachtungen von Planeten und Sternen durchgeführt und ein astronomisches Tafelwerk, bekannt unter dem Namen Huihuilifa (¿Islamisches astronomisches System¿), zusammengestellt. Das Islamische Astronomische Büro funktionierte fast vier Jahrhunderte lang parallel zu seinem chinesischen Pendant. Am Anfang der Ming-Dynastie (ca. 1383) wurden in Nanjing mehrere dort vorhandene persische und arabische astronomische Werke ins Chinesische übersetzt. Diese Übersetzungen sind heute unsere wichtigsten Quellen zu den Aktivitäten der muslimischen Astronomen der Yuan-Zeit. Hauptziel des beantragten Projekts ist die Erstellung einer Monographie zur islamischen Astronomie in China. Diese soll auf Grund aller bekannten erhaltenen Primärquellen (arabisch, persisch und chinesisch; historisch und astronomisch) die Aktivitäten der muslimischen Astronomen in China darstellen und ihre Errungenschaften analysieren. Außerdem wird sie die erste Übersetzung der Huihuilifa in eine westliche Sprache enthalten.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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