Human impact in coastal West Central Africa from the Iron Age to colonial times - reflected in the archaeological charcoal of Dibamba 1
Zusammenfassung der Projektergebnisse
Das Projekt war ursprünglich darauf angelegt, die Vegetationsveränderungen in den letzten 2000 Jahren im Umland Doualas, der größten Stadt Kameruns, zu untersuchen. Anhand archäologischer Holzkohlen sowie Frucht- und Samenfunden aus unterschiedlich datierenden Gruben des Fundplatzes Dibamba 1 sollte der Einfluss der Landnutzung auf die siedlungsnahe Gehölzvegetation erfasst werden. Die Kürze des Projekts erlaubte es aber nicht, dieses ehrgeizige Ziel zu erreichen. Hohe Artenzahlen und unzureichende Literatur erschweren die Bestimmungen von Holzkohlen im zentralafrikanischen Regenwald. Deswegen musste zunächst Pionierarbeit geleistet und 30 Holzkohletypen erkannt, beschrieben und dokumentiert werden. Auch unter den Frucht- und Samenresten fanden sich Taxa und Typen, die erstmals archäobotanisch dokumentiert wurden. Da die sichere Zuordnung der Holzkohletypen zu systematischen Taxa sehr zeitaufwendig ist, konnte nicht die ursprünglich vorhergesehene Menge an Proben analysiert werden. Gerade bei hoch diversen Vegetation ist es aber nötig, besonders viele Proben zu untersuchen um zufällige Unterschiede von relevanten zu differenzieren. Bei hoher Diversität können verschiedene Proben aus der gleichen Zeit sich stark unterscheiden, weil sie unterschiedliche Stichproben aus der Umgebungsvegetation darstellen. Nur eine hohe Zahl von Stichproben garantiert, relevante Unterschiede zu erkennen. Holzkohlen, Frucht- und Samenreste belegen, dass offene Flächen vorhanden waren und genutzt wurden. Die Anwesenheit von Pionieren im Holzkohlespektrum belegt, dass das Holz jüngerer Lichtungen verbrannt wurde. Schattenertragenden Arten und solche, die im späten Sekundärwaldstadium dominieren, zeigen, dass auch Holz aus Flächen genutzt wurde, deren Auflichtung Jahrzehnte zurücklag. Es ist anzunehmen, dass Holz, das beim Anlegen der Felder in diesen Flächen anfiel, nach und nach als Brennholz in die Siedlung gebracht wurde. Ein Hinweis auf kürzere Brachezeiten und damit eine intensivere Nutzung der Landschaft könnte sich, bei weiteren Untersuchungen größerer Proben, an einem zunehmenden Anteil der Pioniertaxa ablesen. Der Einfluss der Europäer während der Kolonialzeit lässt sich bisher nur im archäologischen Fundgut erkennen, nicht aber an Veränderungen im pflanzlichen Fundspektrum. Durch das Projekt wurde die Zusammenarbeit mit dem Royal Museum for Central Africa in Tervuren (Belgien) gestärkt und die Kooperation mit kamerunischen Archäologen des VABIOCE und Botanikern des Nationalherbarium, beide in Yaoundé, Kamerun, gefestigt.