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SPP 1542:  Leicht Bauen mit Beton - Grundlagen für das Bauen der Zukunft mit bionischen und mathematischen Entwurfsprinzipien

Fachliche Zuordnung Bauwesen und Architektur
Förderung Förderung von 2011 bis 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 172438440
 
Beton ist vor seiner Erhärtung plastisch bis flüssig und kann nahezu jede beliebige Form im Erstarrungsprozess konservieren. Die Möglichkeit der freien Gestaltung ist bei der Stahlbetonbauweise also gegeben. Allerdings wurde die Formensprache von gewöhnlichen Bauwerken aus Stahlbeton besonders aus Kostengründen mit der Zeit immer einfacher. Ebene Oberflächen und rechteckige Geometrie sind heute die Regel. Zwei wesentliche Ziele haben wir uns gestellt: (1) Angestrebt ist ein ästhetischer Paradigmenwechsel, denn die Erweiterung des heute üblichen Formenspektrums im Betonbau vergrößert den Gestaltungsspielraum beim Bauen mit Beton. Die Bauwerke sollen zweckmäßig sein, gleichzeitig aber auch variablen Nutzungsanforderungen genügen.
(2) Leichtbau entsprechend 'form follows force' führt zu einer Reduktion des Eigengewichts der Bauteile, zur Einsparung von natürlichen Ressourcen und von Energie bei der Bereitstellung der Baumaterialien, aber auch zu einer Verminderung des CO2-Ausstoßes.
Unser Anliegen ist, dass maßgebende Konstruktionselemente wie Decken, Wände und Stützen ihre Geometrie nach dem Prinzip 'form follows force' als Folge des gegebenen, aber auch beeinflussbaren Kräfteflusses im Bauteil erhalten. Es sollen die theoretischen und konstruktiven Grundlagen für Entwurf, Berechnung und Bau frei geformter und leichter Konstruktionen aus Beton bereitgestellt werden.
Kernpunkt wird die bauteilspezifische Grundlagenforschung sein. Dabei soll die Gesamtheit baubarer Strukturen - Schalen, Platten, Scheiben und stabförmige Tragelemente - betrachtet werden. Die nach Kraftfeldern entworfenen Bauteile sollen idealerweise gewichtsminimal sein. Anhaltspunkte für effiziente Tragstrukturen bietet die Natur mithilfe der Bionik.
Ein weiterer Schwerpunkt ist die Entwicklung von Schalungssystemen und Bautechnologien für frei geformte Betonbauteile. Fügetechniken sind im Hinblick auf Rückbau und Wiederverwendbarkeit (von Teilen) von Betonkonstruktionen von Interesse. Zudem müssen geeignete Berechnungsverfahren für dynamisch kritische und stabilitätsgefährdete Strukturen zur sicheren Auslegung einzelner Bauteile und gesamter Bauwerke entwickelt werden.
Hauptziel anwendungsorientierter mathematischer Forschung (Fachgebiet Differentialgeometrie) ist, die Formensprache für den Betonleichtbau beschreibbar zu machen, Kräfteverläufe zu analysieren und mathematisch zu definieren.
DFG-Verfahren Schwerpunktprogramme

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