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Öffentliches-Gut-Experimente mit großen Gruppen in einem virtuellen Großlabor

Fachliche Zuordnung Wirtschaftstheorie
Förderung Förderung von 2010 bis 2015
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 172700485
 
Experimente zur privaten Bereitstellung öffentlicher Güter sind seit langer Zeit Gegenstand der experimentellen Wirtschaftsforschung. Der Grund für dieses starke Interesse ist die Tatsache, dass viele reale Allokationsprobleme als Öffentliche-Gut-Probleme charakterisiert werden können. Ein wichtiges Beispiel ist die aktuelle Umweltdiskussion, in der öffentliche Güter wie das Klimasystem eine zentrale Rolle spielen. Bei der experimentellen Untersuchung solcher Güter stellt sich jedoch ein zentrales methodisches Problem: Kontrollierte Laborversuche sind notgedrungen Versuche in kleinen Gruppen von 4 bis maximal 10 Spielern. Reale Öffentliche-Gut-Probleme betreffen aber sehr große Gruppen. Wenn die Auszahlungsfunktion, die benutzt wird, um öffentliche Güter im Labor zu implementieren, auf solche großen Gruppen angewendet wird, zeigt sich, dass in großen Gruppen eine enge Beziehung zwischen dem N-Personen-Gefangenen-Dilemma und dem Diktatorspiel besteht. Diese geht in den bisher üblichen Kleingruppenexperimenten verloren. Es ist deshalb nur eingeschränkt möglich, auf der Grundlage dieser Experimente etwas über das Verhalten bei realen Öffentlichen- Gut-Problemen auszusagen. Die Literatur zum Diktatorspiel macht deutlich, dass das Verhalten der Diktatoren sehr stark von den speziellen institutionellen Bedingungen abhängt, die durch das experimentelle Design gesetzt werden. Deshalb werden Versuche vorgeschlagen, bei denen mehrere Labore internetbasiert zu einem virtuellen Großlabor verknüpft werden, in dem Laborexperimente mit großen Gruppen möglich sind. Auf diese Weise soll eine Auszahlungssituation hergestellt werden, die der realer Öffentlicher-Gut-Probleme entspricht und es erlaubt, das Verhalten in dem dadurch entstehenden quasi Diktatorspiel zu studieren.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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