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Römische Mehrchörigkeit (ca. 1600-1710). Untersuchungen zu Geschichte, Satztechnik und Aufführungspraxis

Fachliche Zuordnung Musikwissenschaften
Förderung Förderung von 2006 bis 2010
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 17301398
 
Rom, August 1639. An der Kirche S. Maria sopra Minerva begeht der Dominikanerorden den Festtag des Ordensgründers mit einer außerordentlichen Festmusik, einer Vesper für zehn vokal-instrumentale Chöre, die über den gesamten Raum des Gotteshauses verteilt sind. Die Mehrchörigkeit als die wohl eindrucksvollste Gestalt liturgischer Musik erlebt in Rom während des 17. Jahrhunderts eine einzigartige Blütezeit, So sind Festmusiken, die in den extremsten Fällen zwölf und mehr Chöre mit mehr als 150 Mitwirkenden erforderten, zahlreich dokumentiert. Dennoch hat keine einzige acht-, zehn- oder zwölfchörige Komposition die Jahrhunderte überdauert. Bei heutiger Betrachtung stellt sich daher zunächst die Frage nach der Beschaffenheit der Werke, die zu solchen musikalischen Großereignissen erklangen. Neben der Entwicklungsgeschichte der römischen Mehrchörigkeit sind es besonders die Satztechnik und die Aufführungspraxis, die unser Interesse wecken. Die Studie widmet sich der Sammlung und Auswertung zeitgenössischer Dokumente und Musikalien sowie Fragen einer Bearbeitungspraxis zwei- und mehrchöriger Werke für vielchörige Ensembles. Ein weiterer zentraler Aspekt betrifft die Besetzung und praktische Koordination mehrerer über den Raum verteilter Chöre. Über einen historisch-kritischen Teil und einen umfassenden Notenapparat hinaus ist daher vorgesehen, Fragen der Aufführungsweise in einer praktischen Versuchsanordnung zu erforschen (in Zusammenarbeit mit einer Musikhochschule) und durch eine CD-Einspielung zu dokumentieren.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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