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Grabbau und Gräberfeld eines römischen Gutshofs bei Frankfurt a.M.-Zeilsheim

Fachliche Zuordnung Ur- und Frühgeschichte (weltweit)
Förderung Förderung von 2010 bis 2012
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 173790298
 
Der 2004 bei Frankfurt-Zeilsheim untersuchte Friedhof gehört zu den wenigen vollständig und modern ausgegrabenen Nekropolen eines Gutshofs (Villa rustica) der römischen Kaiserzeit. Bisher einmalig im rechtsrheinischen Limesgebiet ist die Erhaltung umfangreicher Architekturtrümmer eines monumentalen Grabbaus in situ, die eine weitgehende Rekonstruktion des Denkmals erlauben. Der sich andeutende hybride Charakter des Denkmals lässt neue Erkenntnisse zur regionalen Weiterentwicklung mediterraner Vorbilder erwarten. Hierin liegt ein wesentlicher Gradmesser der Romanisierung. Die seltene und für das Limesgebiet einzigartige Überlieferung von monumentaler Grabarchitektur im Kontext ihres Gräberfeldes ermöglicht eine Synthese archäologischer und kunstgeschichtlicher Datierungskriterien sowie Untersuchungen zum Verhältnis zwischen mediterraner Repräsentationsform (Grabbau) und privatem Grabritus (Gräber). Diese Spannweite gallorömischer Grabkultur ist sonst kaum fassbar. Im Grabbrauch deuten sich ferner unerwartete Unterschiede zwischen diesem exzeptionellen Villenstandort und den nahe gelegenen städtischen Gräberstraßen des civitas-Hauptortes Nida- Heddernheim an. Durch die Kombination interdisziplinärer geistes- und naturwissenschaftlicher Analyseverfahren können die Fragestellungen an das topographische, kulturelle und soziale Umfeld sowie an die Genese eines Grabbaus beträchtlich erweitert werden. Der Einsatz von 3D-Scanning der Architekturteile bietet eine effiziente Bearbeitungsmethode und eröffnet neue Perspektiven für die Visualisierung und Präsentation wissenschaftlicher Ergebnisse.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Beteiligte Personen Dr. Peter Fasold; Dr. Andrea Hampel
 
 

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