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GRK 1707:  Heterogeneity, Risk and Dynamics in Economic Systems

Subject Area Economics
Term from 2011 to 2015
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 174824510
 
Final Report Year 2017

Final Report Abstract

Das Vordringen quantitativer Methoden in die ökonomische Modellbildung hat die Entwicklung der Wirtschaftswissenschaften in den letzten 20 Jahren nachhaltig geprägt. Entscheidungstheoretische Ansätze, die ursprünglich für mikroökonomische Modelle entwickelt wurden, bilden heute auch die Grundlage theoretischer und empirischer Modelle der Makroökonomik sowie in angewandten Bereichen der Wirtschaftswissenschaften. Diese methodische Vorgehensweise in allen Bereichen der Wirtschaftswissenschaften betont die Konsistenz des Modellrahmens und die Übereinstimmung der Modellbeziehungen mit den Grundsätzen rationaler ökonomischer Entscheidungen. Gerade in ihren Anwendungen außerhalb der mikroökonomischen Theorie war das Paradigma des „repräsentativen Agenten“ lange Zeit Grundlage der quantitativen Modellbildung. Es unterstellt, dass die in einem Bereich einer Volkswirtschaft handelnden Agenten jeweils von einem Typ sind. Dieses Paradigma hat sich jedoch theoretisch und empirisch zunehmend als unbefriedigend erwiesen, da es, wie nicht zuletzt die globale Finanzmarktkrise von 2008 gezeigt hat, essentielle ökonomische Phänomene nicht berücksichtigt. So beruht die Existenz von Finanzmärkten beispielsweise gerade auf der Tatsache, dass unterschiedliche Agenten unterschiedliche Zeitpräferenzen, Risikoeinstellungen oder unterschiedliche Kosten der Anpassung an Veränderungen des ökonomischen Umfelds haben, die ihr Verhalten prägen und sich auf die Entwicklung makroökonomischer Größen im Zeitablauf auswirken. Zugleich hat das Vordringen der Analyse mikroökonomischer Daten gezeigt, dass Heterogenität auf der Mikroebene empirisch relevant ist. Hier setzte das Forschungsprogramm des GRK 1707 an. Es hatte das Ziel, durch methodische, theoretische und empirische Forschungsarbeiten die Grenzen des Paradigmas des repräsentativen Agenten zu überwinden. Dazu wurden einerseits Modelle (weiter-) entwickelt, die Heterogenität ökonomischer Agenten berücksichtigen und ökonomische Institutionen, die infolge von Heterogenität entstehen, abbilden. Auf diese Weise konnte die Bedeutung von Heterogenität für das Verhalten ökonomischer Systeme und ihre wirtschaftspolitische Regulierung und Steuerung aufgezeigt werden. Zugleich wurde die empirische Forschung u.a. zur Heterogenität wirtschaftlicher Präferenzen vorangetrieben. Im Rahmen des GRK 1707 arbeiteten Doktorandinnen und Doktoranden in der Methodenentwicklung und der Anwendung theoretischer und empirischer Methoden über Fächergrenzen hinweg zusammen. Dadurch konnte eine gemeinsame methodische Basis für die Forschung in unterschiedlichen Feldern der theoretischen und angewandten Mikroökonomik, der Makroökonomik und der Ökonometrie entwickelt werden.

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