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Einfluss der Tiefen Hirnstimulation des Nucleus subthalamicus auf die Verarbeitung von Belohnungsreizen bei Patienten mit idiopathischen Parkinsonsyndrom

Fachliche Zuordnung Persönlichkeitspsychologie, Klinische und Medizinische Psychologie, Methoden
Förderung Förderung von 2010 bis 2013
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 175579485
 
Die Tiefe Hirnstimulation (THS) des Nucleus subthalamicus (STN) ist eine etablierteMethode zur Behandlung motorischer Kardinalsymptome bei fortgeschrittenerParkinsonerkrankung, insbesondere des parkinsonassozierten Tremors. Bislang wurde in derLiteratur dem STN überwiegend eine motorische Funktion innerhalb der basalganglionärenRegelkreise zugesprochen. Neuere Daten zeigen aber, dass diese Sichtweise als reineRelaisstation unzureichend ist. So wurde gezeigt, dass diese Hirnstruktur nicht nur für dieModulation motorischer Funktionen, sondern darüber hinaus für kognitivaffektive Funktionenrelevant ist. Gegenstand des eingereichten Forschungsprojekts ist die Untersuchung desEinflusses der THS des STN auf das Belohnungssystem bei Patienten mit idiopathischemParkinsonsyndrom (IPS; n=40). Zusätzlich wird eine weitere klinische Gruppe mit THS aneinem anderen Zielort (Major Depression (MDD) mit erfolgter THS am Nucleus accumbens;NAc; n=10) untersucht. Alle Patienten werden in zwei Stimulationsbedingungen (THS on vs.THS off) mittels einer Reihe experimental-psychologischer Paradigmen untersucht, dieAufschluss über basale Prozesse des Belohnungssystems geben. Hierbei soll der Einfluss derStimulation am STN vs. NAc auf unterschiedliche Funktionen des Belohnungssystems wiedie Fähigkeit zum Belohnungsaufschub, erlernen von adaptiven Spielstrategien, kognitiveDistraktibilität und die Evaluation des hedonischen Werts einer Belohnung geprüft werden. AlsVergleichsgruppen werden zwei klinische Kontrollgruppen (IPS- und MDD-Patienten ohneStimulation) sowie ein gesunde Kontrollgruppe (Gewinnung von altersbezogenenReferenzwerten) untersucht. Darüber hinaus sollen die experimentellen Daten in Bezug gesetztwerden zu Erlebens- und Verhaltensänderungen, die Patienten behandlungsbedingt berichtenund die auf eine veränderte Affekt- und Impulsivitätsregulation schließen lassen. Die Ergebnissekönnten damit einen Beitrag zur Abschätzung des Nebenwirkungsprofils der THS sowie zumVerständnis wiederholt beschriebener psychopathologischer Verhaltensauffälligkeiten leisten.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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