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Mittelalterliche Klosteranlagen der Franziskaner in Mitteleuropa

Fachliche Zuordnung Kunstgeschichte
Förderung Förderung von 2010 bis 2014
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 178695150
 
Architektonische Struktur und Nutzung mittelalterlicher Klosteranlagen der Franziskaner unterscheiden sich in ihrer Gesamt- und Binnenstruktur charakteristisch von Klöstern anderer Orden. Dies hat bislang nicht zur angemessenen Erforschung der erhaltenen und überlieferten Bauten Anlass gegeben. Da die Franziskaner vornehmlich in der Öffentlichkeit wirken wollten, waren Kreuzgang und Klausur als zentrale Elemente ihrer Ordenshäuser schwer erklärbar. Drei charakteristische Strukturelemente dieser Klosterbauten „zwischen Kirche und Welt“ zeichnen sich bereits ab: Die Klosteranlage scheint auffallenderweise in der Regel um zwei Kreuzhöfe gruppiert zu sein; der „doppelte Kreuzgang“ spiegelt die bekannte Inanspruchnahme ihrer Klosterräume durch Laien und Stadtöffentlichkeit, der die Brüder ausweichen mussten. Eigentümlich ist weiterhin die häufige, demonstrative Integration eines Kreuzgangflügels in das Seitenschiff der Klosterkirche. Unbeachtet blieb schließlich, dass ein Kapitelsaal im deutschen Raum allenfalls in der Frühzeit zum Raumprogramm der Klöster gehörte. Die erstmalige, detaillierte Analyse der baulichen Dispositionen und Entwicklungen wird ihre Nutzung durch Ordensmitglieder und Stadtbevölkerung klären. Mehr als bei anderen Orden diente die franziskanische Klosteranlage nicht nur der spirituellen und praktischen Organisation des Klosterlebens, sondern musste auch Erwartungen und Bedürfnisse der Laien erfüllen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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