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Hormon-assoziierte Geschlechtsunterschiede bei allergischen Erkrankungen: bedingt durch Th17 Zellen?

Fachliche Zuordnung Pneumologie,Thoraxchirurgie
Förderung Förderung von 2010 bis 2014
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 179340439
 
Allergische Erkrankungen wie Asthma bronchiale und atopisches Ekzem zeigen weltweit eine Zunahme ihrer Prävalenz. Beide Krankheitsbilder weisen einen hohen sozioökonomischen Stellenwert auf, da sie die Gesundheitssysteme erheblich belasten und mit einem hohen Leidensdruck der Patienten einhergehen. Die Pathophysiologie sowohl des allergischen Asthma bronchiale als auch des atopischen Ekzems beruhen auf komplexen Interaktionen zwischen genetischen Prädispositionen und modulierenden Umweltfaktoren. In diesem Kontext zeigen epidemiologische Studien einen eindeutigen Zusammenhang zwischen Hormonstatus und Ausprägung allergischer Erkrankungen. So leiden vor der Pubertät mehr Jungen unter Asthma bronchiale, während unter Erwachsenen beim weiblichen Geschlecht sowohl eine höhere Inzidenz als auch ein höherer Schweregrad zu beobachten ist. Schwer ausgeprägtes Asthma und atopisches Ekzem basieren interessanterweise häufig auf einer exzessiven Th17-Immunantwort, die mit erhöhter Sekretion von IL-17 und IL-22 und damit der Rekrutierung von Immunzellen und einer komplexen Immunreaktion durch Epithelzellen einher geht. Charakteristischerweise ist Th17-induziertes Asthma bronchiale weitgehend resistent gegen Steroide und damit Therapie-refraktär. Erste Untersuchungen in unserem Labor weisen darauf hin, dass Sexualhormone wie 17β-Estradiol eine Th17- gerichtete Immunantwort induzieren. Ziel dieses interdisziplinären Projektes, das Endokrinologie und Immunologie/Allergologie verbindet, soll deshalb die detaillierte Untersuchung des Einflusses von Sexualhormonen auf die T zelluläre Immunantwort sein. Die gewonnen Erkenntnisse könnten einen wichtigen Beitrag zur Erklärung von Geschlechtsunterschieden bei allergischen Erkrankungen liefern und darüberhinaus erklären, warum Frauen häufiger unter schwerem Therapie-resistenten Asthma leiden. Diese Patientengruppe könnte möglicherweise von spezifisch gegen die Th17-Immunantwort gerichteten Therapie-Konzepten profitieren.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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