Hormon-assoziierte Geschlechtsunterschiede bei allergischen Erkrankungen: bedingt durch Th17 Zellen?
Zusammenfassung der Projektergebnisse
In dieser Arbeit sollte geklärt werden, inwieweit Sexualhormone mitverantwortlich für Prävalenzunterschiede zwischen den Geschlechtern in allergischen Erkrankungen gemacht werden können und welche Rolle das Adipokin dabei spielt. Hierbei wurde besonderes Augenmerk auf die Option synergistischer Effekte zwischen Sexualhormonen und Adipokinen gelegt. Die Analysen geben Hinweise, dass E2 eine proinflammatorische Wirkung auf sowohl Monozyten als auch T-Zellen hat. Damit ist ein weiterer Hinweis für eine Beteiligung der Sexualhormone an den unterschiedlichen Immunantworten zwischen Männern und Frauen gegeben. Über verminderte Toleranzmechanismen (erniedrigtes IL-10), eine verstärkte Immunstimulation und GM-CSF Induktion in allen untersuchten Zelltypen könnten erhöhte E2-Konzentrationen speziell für die Entstehung von Autoimmunerkrankungen einen Risikofaktor darstellen. Der erniedrigte IL-10 Anteil wie er für Monozyten als auch T-Zellen zu beobachten war, könnte über verminderte Toleranzmechanismen unter Wirkung adjuvanter Faktoren, wie sie unter anderem in Pollen gefunden werden, ebenfalls zur Entstehung und Ausprägung Th2-dominierter Erkrankungen beitragen. Neben der Entstehung fehlgeleiteter Immunantworten kann hingegen speziell in der Symptomatik ein negativer Effekt von E2 angenommen werden. Über Hemmung von IL-10 in Effektor T-Zellen könnte E2 bestehende Erkrankung weiter aggravieren. Auch die Erhöhung von sowohl Th1-spezifischen als auch Th2-spezifischen Zytokinen wie sie in der vorliegenden Arbeit beobachtet werden konnte, kann zu einer Aggravierung bestehender Th1- oder Th2-dominierter Erkrankungen beitragen. Die GM-CSF Induktion durch E2 könnte zudem auf die Entwicklung proinflammatorischer Th1- oder Th17-Zellen hindeuten. E2 könnte damit in direkter Abhängigkeit zur Pathogenität von Effektorzellen stehen. Neben proinflammatorischen Effekten von E2 konnten in dieser Studie ebenfalls synergistische Wirkungen von E2 und L auf Monozyten beobachtet werden. Synergistische Effekte von L und E2 in der Induktion einer innaten Immunantwort, mit niedrigeren IL-10 und höheren GM-CSF Konzentrationen, könnten ein weiterer ursächlicher Faktor für die erhöhte Prävalenz fehlgeleiteter Immunantworten bei Frauen sein. Es kann angenommen werden, dass sowohl erhöhte E2- als auch L-Konzentrationen in Frauen, u. a. über synergistische proinflammatorische Wirkungen, mitverantwortlich für die unterschiedlichen Immunantworten zwischen den Geschlechtern sind. Einige Effekte wie sie für L beschrieben sind konnten in dieser Studie nicht, oder nur unter Koinkubation mit E2 beobachtet werden. Angenommen werden kann, dass L in seiner Wirkung von Kofaktoren, u. a. E2 abhängig ist und möglicherweise differenzierte Wirkungen in Männern und Frauen und in Abhängigkeit des Mikromillieus hat.
Projektbezogene Publikationen (Auswahl)
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Gender aspects in skin diseases. J Eur Acad Dermatol Venereol 2010;24:1378-85
Chen W, Mempel M, Traidl-Hofmann C, Al Khusaei S, Ring J