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Die späthallstattzeitlichen Rechteckhöfe am frühkeltischen Fürstensitz auf dem Ipf. Abschluss der Bearbeitung
Antragsteller
Professor Dr. Rüdiger Krause
Fachliche Zuordnung
Ur- und Frühgeschichte (weltweit)
Förderung
Förderung in 2010
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 179365244
Im Rahmen des laufenden Dissertationsvorhabens von Frau Katharina Fuhrmann M.A. soll, nach familiär bedingter Schaffenspause (Geburt eines Kindes), die wissenschaftliche Auswertung der archäologischen Ausgrabungen der späthallstattzeitlichen Rechteckhöfe beim Weiler Osterholz, Gde. Kirchheim am Ries (Ostalbkreis, Baden-Württemberg) zum Abschluss gebracht werden. Es handelt sich um zwei ca. 450 m voneinander entfernt gelegenen Rechteckhofplätze in den Gewannen „Zaunäcker" und „Bugfeld" am Fuße des Fürstensitz Ipf. Die auf einem Höhenrücken liegenden Rechteckhöfe (vgl. Abb.1) bilden zusammen mit dem großen Grabhügel 1, dem kleinen Grabhügel 2 (Untersuchung 2003 durch RPS Landesamt für Denkmalpflege) und weiteren nachgewiesenen Siedlungstätigkeiten am Fuße des kleinen Grabhügels einen Außenbereich der Burg in der späten Hallstatt- und Frühlatènezeit (7.-5. Jh. v.Chr.).Die intensive Beschäftigung mit den Befunden und Funden aus beiden Rechteckhöfen erbrachten spannende neue Erkenntnisse, die über das Wissen herkömmlicher Rechteckhöfe weit hinausgehen. So bestätigen auch die archäologischen Hinterlassenschaften, dass die beiden Hofanlagen nicht nur aufgrund ihrer Lage im Überschneidungsbereich der beiden Siedlungsformen „Fürstensitze" und „Herrenhöfe", eine andere soziale Bedeutung inne hatten, als die benachbarten Rechteckhöfe im Ries und in Bayern. Auch auf kleinregionaler Ebene, die den Einflussbereich des „Fürstensitzes" kennzeichnet, offenbart sich ihre besondere Stellung im Siedlungsgefüge, die Aufschlüsse über die soziale Differenzierung in der späten Hallstatt- und Frühlatènezeit geben. Die Rechteckhöfe sind keine gewöhnlichen landwirtschaftlichen Hofanlagen, sondern stehen in enger Verbindung zu den Eliten des „Fürstensitzes" und stellen ganz offensichtlich deren Wohnplätze am Fuße der Burg dar. Des Weiteren erschlossen sich weiterführende Fragestellungen, die in erster Linie die Interpretation der Befunde im Rechteckhof „Bugfeld" betreffen und wichtige Hinweise auf die Funktion des Rechteckhofes liefern. Erstmalig scheint hier, analog zu zeitgleichen bekannten Heiligtümern in der Magna Graecia und ihren rituellen Bestattungen, der Nachweis nördlich der Alpen gelungen zu sein, ein Heiligtun oder einen Kultbau durch seine Versiegelung und Abdeckung mit 50 Tonnen Steine zu identifizieren.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen