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Auswirkungen von Stress auf Konditionierungsprozesse beim Menschen

Antragstellerin Professorin Dr. Irene Daum
Fachliche Zuordnung Persönlichkeitspsychologie, Klinische und Medizinische Psychologie, Methoden
Förderung Förderung von 2005 bis 2011
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 18039734
 
Erstellungsjahr 2011

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Stress und die damit einhergehenden hormonellen Veränderungen können Lern- und Gedächtnisleistungen beeinflussen. Im Tierexperiment wurden wiederholt Auswirkungen von Stress auf die Lidschlagkonditionierung gezeigt. Im Humanbereich gab es hierzu bisher keine Untersuchungen. In diesem Projekt wurden deshalb in zwei Studien Auswirkungen von akutem psychosozialem Stress auf die Lidschlagkonditionierung untersucht. Gesunde Probanden wurden hierzu entweder einem standardisierten Laborstressor (dem sog. Trierer Sozial-Stress-Test-TSST), oder einer Kontrollbedingung unterzogen. In der ersten Studie zeigte sich, dass Probanden, nach Stressexposition schlechter eine einfache Lidschlagkonditionierungsaufgabe erlernten als Probanden der Kontrollgruppe. Dieser Effekt war für Männer und Frauen gleichermaßen zu beobachten. Darüber hinaus fanden sich Zusammenhänge zwischen den Lerndefiziten und der Konzentration des Stresshormons Cortisol, welches aus dem Speichel gemessen wurde. In der zweiten Studie wurde ein komplexeres Lernparadigma eingesetzt. Erneut zeigt sich, dass nach Stressexposition die Lernleistung verschlechtert ist. Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass Stress den Erwerb von motorischen Lernaufgaben beeinträchtigt. Dieser Effekt wird höchstwahrscheinlich maßgeblich durch das Stresshormon Cortisol vermittelt.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

  • (2009). Stress impairs acquisition of delay eyeblink conditioning in men and women. Neurobiology of Learning and Memory. 91, 431-436
    Wolf, O.T., Minnebusch, D., Daum, I.
 
 

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