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Auswirkungen von sozialem Stress auf die Manifestation einer Modellarthritis bei der Ratte unter besonderer Berücksichtigung der neuroendokrin-immunen Mechanismen

Fachliche Zuordnung Rheumatologie
Förderung Förderung von 2006 bis 2010
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 18140227
 
Erstellungsjahr 2011

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Ziel der Studie war, die Auswirkungen von sozialem Stress auf die Manifestation einer Modelarthritis bei Wistar-Ratten zu untersuchen. Hierzu wurden männliche Ratten für eine Woche mit einem fremden Männchen konfrontiert, entweder als täglich wiederkehrende 4 h-Konfrontationen oder als Dauerkonfrontation. Die Induktion der experimentellen Arthritis erfolgte am Tag 3 bzw. Tag 7 der Konfrontation durch Immunisierung mit bovinem Kollagen Typ 2 intradermal in die Schwanzhaut. Nicht gestresste Kontrolltiere erhielten Injektionen zu korrespondierenden Zeitpunkten. Es zeigte sich, dass lediglich unter den Bedingungen der Dauerkonfrontation und einer Immunsierung am Tag 3 markante Auswirkungen auf die untersuchten Arthritisparameter auftraten. Diese Effekte waren allerdings sehr deutlich: Lediglich 35% der gestressten Tiere entwickelten eine Arthritis im Vergleich zu 62% der Kontrolltiere. Gestresste Tiere zeigten zudem einen erheblich milderen Verlauf der Erkrankung und erhebliche endokrine und immunologische Veränderungen des Blutes und der Haut am Ort der Immunisierung. Die Monozyten- und Phagozytenanzahl im Blut stieg bei gestressten Tieren stark an, während sich die Anzahl an Makrophagen in der Schwanzhaut verringerte. Ein deutlicher Abfall der CBG-Konzentrationen sowie eine Reduktion des Körpergewichts von mehr als 15% am Tag 7 der Konfrontation spricht für die starke Belastung der Tiere während der Dauerkonfrontation. Verhaltensanalysen zeigten zudem, dass das Verhalten während der Konfrontation einen erheblichen Einfluss auf den Schweregrad der Arthritis hat: Je häufiger Tiere bedroht wurden, desto stärker war die spätere Ausprägung der Erkrankung. Das Gesamtprojekt wurde im Laufe seiner Durchführung immer wieder an die Erfordernisse der aktuellen Befundlage angepasst. Hiermit verbunden war eine Verschiebung der Schwerpunktsetzung von Unterschieden in der Manifestation der Arthritis hin zu Veränderungen in der Suszeptibilität der Erkrankung. Zudem traten bei den meisten Versuchsansätzen keine Unterschiede in den Arthritisparametern gestresster Tiere und der Kontrolltiere auf. Zur Darstellung der Unterschiede war es notwendig, die Stressorintensität zu erhöhen. Einigen der ursprünglichen Ziele konnte aufgrund der notwendigen Anpassungen nicht nachgegangen werden. Insgesamt zeigen die Ergebnisse des Projekts eindrücklich, dass ein sozialer Stressor zu einer Veränderung in Suszeptibilität und Schweregrad der Arthritis führen kann. Allerdings wird auch deutlich, dass die Stressorintensität vergleichsweise groß sein muss. Mit dem nun definierten Stressparadigma und dem Immunisierungschema steht nun ein Modellsystem zur Verfügung, mit dem sich in weiterführenden Studien die zugrundeliegenden neuroendokrinen und immunologischen Mechanismen hervorragend untersuchen lassen.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

  • Zerebrale Modulation der peripheren Entzündung bei experimenteller Arthritis der Ratte: Rolle von Stress, ZNS-Zytokinen, ZNS-Neurotransmittern. Dissertation
    Christine Wolff
  • The Influence of Social Stress on Collagen-Induced Arthritis in Laboratory Rats: Study Outline and First Results. 6th Meeting of the German-Endocrine-Brain-Immune Network (GEBIN), Freiburg, 5.-7. Mai 2007
    Schunke K., Wolff C., Straub R.H., Stefanski V.
  • Psychosocial Confrontation Stress Reduces the Susceptibility to Experimental Arthritis in Male Wistar Rats. 36. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh), Berlin, 24. - 27. September 2008
    Wolff C., Schunke K., Stefanski V., Straub R.H.
  • Social Stress and Collagen-Induced Arthritis (CIA) in Laboratory Rats: Agonistic Behavior and Susceptibility. Tagung der Deutschen Ethologischen Gesellschaft, Regensburg, 20.-22. Februar 2008
    Schunke K., Wolff C., Straub R.H., Stefanski V.
  • Agonistic behaviour and susceptibility to collagen-induced arthritis (CIA) in male Wistar rats. 7th Meeting of the German-Endocrine-Brain-Immune Network (GEBIN), Frankfurt aM, 08.-11. Juli 2009
    Schunke K., Wolff C., Straub R.H., Stefanski V.
  • Psychosocial Confrontation Stress Reduces the Susceptibility to Collagen Type II induced Arthritis in Male Wistar Rats. 2nd European Congress of Immunology (ECI), Berlin, 13. - 16. September 2009
    Wolff C., Schunke K, Stefanski V., Straub R.H.
  • Psychosocial confrontation stress reduces the susceptibility to collagen type II induced arthritis in male Wistar rats. 7th Meeting of the German-Endocrine-Brain-Immune Network (GEBIN), Frankfurt aM, 08.-11. Juli 2009
    Schunke K., Wolff C., Straub R.H., Stefanski V.
 
 

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