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SPP 1234:  Sprachlautliche Kompetenz: Zwischen Grammatik, Signalverarbeitung und neuronaler Aktivität

Fachliche Zuordnung Geisteswissenschaften
Förderung Förderung von 2006 bis 2012
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 18181517
 
Das Schwerpunktprogramm trägt zur Erforschung der sprachlautlichen kognitiven, artikulatorischen und perzeptiven Fähigkeiten des Menschen bei. Die Untersuchungen stehen im Schnittpunkt zwischen den in der Phonologie erforschten Lautsystemen, dem durch die Phonetik und Psycholinguistik etablierten Wissen über Artikulation, Perzeption, Spracherwerb und Satzverarbeitung und den in der Neurolinguistik untersuchten neuronalen Korrelaten sprachlicher Verarbeitung.
Anknüpfungspunkt sind internationale Ansätze des letzten Jahrzehnts, diese Disziplinen und ihre Ergebnisse empirisch und theoretisch aufeinander zu beziehen. Dabei soll zur Klärung und Entwicklung verschiedener Modellvorstellungen zur Brückenbildung beigetragen werden: von phonologischer Seite, die phonetische Fundierung phonologischer Beschränkungen und die Theorie der Funktionalen Phonologie; von phonetischer Seite, die ganz andere Theorie der Exemplare und Probabilistische Linguistik. Gleichzeitig erlauben es neurophonologische und neurophonetische Experimente, die in der Linguistik postulierten mentalen Kategorien in neuartiger Weise empirisch zu untersuchen und die neuronalen Grundlagen sprachlicher Fähigkeiten zu modellieren.
Zentrale Themen der Untersuchung sind:
(1) Einträge des mentalen Lexikons - minimal spezifiziert durch kategoriale phonologische Information oder phonetisch flexible Abdrücke der gehörten Vorkommen eines Wortes,
(2) Laute und lautverändernde Prozesse - systemische und funktionale Aspekte,
(3) prosodische Einheiten wie Silben, metrische Füße, wie auch die mit syntaktischen Satzgliedern verbundenen phonologischen Phrasen - systemisch-linguistische Eigenschaften, deren Verarbeitung und phonetischen Konsequenzen,
(4) Töne als Bausteine der Satzmelodie - deren Verknüpfung mit der linguistischen Ausdrucksebene einerseits und ihre phonetischen Realisierung (Tonhöhe etc.) und Perzeption andererseits.
Neben dem kreativen Einsatz bewährter Methoden der Untersuchung von Produktion und Perzeption werden moderne Methoden wie EEG, MEG und EPA eingesetzt in der Untersuchung neuer Aspekte dieser Themen. In vielen Fällen sind diese Methoden vorher noch nicht auf die hier untersuchten Fragen angewandt worden.
DFG-Verfahren Schwerpunktprogramme
Internationaler Bezug Großbritannien

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