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Islam im europäischen Haus. Auf dem Weg zu einer interreligiösen Sozialethik im Blick auf muslimische Positionen zum Verhältnis von Religion, Staat und Gesellschaft

Antragsteller Dr. Hansjörg Schmid
Fachliche Zuordnung Katholische Theologie
Förderung Förderung von 2010 bis 2012
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 181848954
 
Die Integration des Islams in den westeuropäischen Einwanderungsländern setzt eine Verständigung über Grundfragen des Zusammenlebens voraus. Im Zentrum steht dabei das Verhältnis von Religion, säkularem Staat und pluralistischer Gesellschaft, das sich als Kernfrage von Islamdiskursen wie von christlich-islamischen Dialogen erweist. Ziel der Untersuchung ist es, hierzu muslimische und katholische Sichtweisen zu vergleichen. Zu diesem Zweck werden Positionen von fünf zeitgenössischen muslimischen Denkern aus verschiedenen europäischen Ländern ausgewählt (Nasr Hamid Abu Zaid, Dilwar Hussain, Fikret Karčić, Tariq Ramadan, Azzam Tamimi) und in die Geschichte politischen Denkens im Islam eingeordnet. Indem in einem methodisch reflektierten Vergleich mit ausgewählten Positionen Christlicher Sozialethik entsprechende historische Entwicklungslinien ebenso wie bleibende Unterschiede aufgezeigt werden, wird die vielfach behauptete vereinfachende Antithese von Islam und Säkularisierung aufgebrochen. Darauf aufbauend geht es um die Frage, wie in den jeweiligen sozialethischen Entwürfen die Rolle der Religionen in der Zivilgesellschaft bestimmt wird. Die beispielhaft diskutierten Problemstellungen dienen schließlich dazu, angeregt durch Denkmodelle der innerchristlichen Ökumene, Möglichkeiten einer sich aus verschiedenen bilateralen Verhältnissen zusammensetzenden „interreligiösen Sozialethik“ auszuloten und deren hermeneutische Ausgangsbedingungen im Blick auf den Islam zu reflektieren. In diesem Zusammenhang liegt ein besonderer Schwerpunkt darauf, wie wechselseitige Lernprozesse und gemeinsame Handlungsperspektiven durch inhaltliche, methodische und strukturelle Asymmetrien zwischen den beiden Religionen geprägt werden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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