Die "American Zone of Occupation" im Rheinland (1918-1923): Der Alltag von Besatzern und Besetzten
Zusammenfassung der Projektergebnisse
Das Forschungsprojekt „Die .American Zone of Occupation" im Rheinland (1918- 1923)" untersuchte zum einen die Praxis der amerikanischen Besatzungspolitik in ihren unmittelbaren und längerfristigen Auswirkungen für die deutsche Bevölkerung. Zum anderen rekonstruierte es den Alltag der amerikanischen Besatzungssoldaten und insbesondere deren Sicht auf Deutschland und die Deutschen. Es wurde deutlich, dass sich nach einer anfänglichen Phase positiver Überraschungen auf beiden Seiten die Klagen häuften. Impulse zur Demokratisierung gingen von der Besatzungsmacht nicht aus, sie wurden offensichtlich auch nicht intendiert. Die amerikanische Präsenz blieb als „Spektakel" in der kollektiven Erinnerung der Region präsent, strahlte aber nicht auf das Bewusstsein der Deutschen insgesamt aus. Dagegen wurden die Erfahrungen mit den Deutschen auf amerikanischer Seite höchst sorgfältig dokumentiert und dann während des Zweiten Weltkriegs zur Vorbereitung der umfassenderen Besatzung im Zeichen der „bedingungslosen Kapitulation" herangezogen. Das amerikanische Demokratisierungsprogramm nach dem Zweiten Weltkrieg hat hier offensichtlich seine Wurzeln. Insofern leistet die Untersuchung einen wichtigen Beitrag zur Vorgeschichte der Demokratie in Deutschland.