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Adlige Beamte - Selbst- und Fremdbilder einer Sozialformation zwischen Stand und Funktion (1550 - 1750).

Fachliche Zuordnung Frühneuzeitliche Geschichte
Förderung Förderung von 2010 bis 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 187401469
 
Die europäische Frühe Neuzeit gilt als Epoche, in der Verwaltung zwar nicht erfunden, aber doch so ausgebaut wurde, dass sie zum Fundament einer neuen Qualität von Herrschaft wurde. Funktionsträger der Verwaltung waren Beamte. Gut untersucht sind v. a. bürgerliche Beamte als Aufsteiger. Den größten Teil gerade der höheren Beamtenschaft stellte bis in das 18. Jahrhundert aber nicht das aufstrebende Bildungsbürgertum sondern der Adel, der als Gesamtformation zugleich ständischer Gegenpol der entstehenden Territorialgewalt war.Dieser bisher meist nur implizit behandelten Teilformation der adligen Beamten und ihrer besonderen Funktion als Verwaltungselite wendet sich das Projekt zu. Ziel ist es, für die Kernphase der Frühen Neuzeit (1550-1750) eine Typologie von Selbst- und Fremdbildern dieser Sozialformation zwischen Stand und Funktion zu entwickeln. Dafür soll untersucht werden, wie sich adlige Beamte zwischen geburts- und berufsständischen Gruppenkonzepten selbst verorteten und welche Zuschreibungen und Bilder an sie herangetragen bzw. von ihnen selbst genutzt wurden. Zugleich sind in einem territorial vergleichenden Zugriff die Wechselwirkungen zwischen Gruppenkonzepten, unterschiedlich ausgeprägten Adelslandschaften und variierenden Typen von landesherrlicher Verwaltung zu bestimmen. Untersuchungsräume sind mit Kursachsen und der Oberlausitz, Schweden und Pommern vier lutherische Adelslandschaften, die im Zuge des Dreißigjährigen Krieges jeweils als Mutterland und Provinz neu verklammert wurden. Gerade unter den Bedingungen des Herrschaftswechsels dürften Selbst- und Fremdbilder neu diskutiert worden sein und damit für die Untersuchung gut greifbar werden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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